Todtnau Hoch hinaus mit der Bergwacht

Markgräfler Tagblatt
Hoch hinauf ging es beim Kistenstapeln. Foto: Verena Wehrle Foto: Markgräfler Tagblatt

90 Jahre Ortsgruppe Todtnau: Kistenstapeln und Schauübung in schwindelerregender Höhe

Todtnau (vw). Die Bergwacht-Ortsgruppe Todtnau feierte am Sonntag ihr 90-jähriges Bestehen an der Bergrettungswache Feldberg Hebelhof. Eine Menge wurde geboten beim Jubiläumsfest.

Die Trachtenkapelle Brandenberg spielte zum Frühschoppen auf. Dann gab es für die Besucher etwas zum Staunen. Bei einer Schauübung hatte die Bergwacht-Ortsgruppe Muggenbrunn einen Gleitschirmflieger aus einem hohen Baum geborgen. Dabei demonstrierten die Bergwacht-Mitglieder den Aufwand einer solchen Rettung und auch, dass es doch tatsächlich viel schwieriger ist, den im Baum verfangenen Gleitschirm zu bergen als den Piloten selbst.

Die Rettungshundestaffel Hochschwarzwald stellte ebenfalls ihre Arbeit vor und präsentierte ihr Können. Im Keller der Bergrettungswache wurden bei der Ausstellung Gerätschaften von früher denen von heute gegenübergestellt, ein Film von Einsätzen gezeigt und Informationen über die wichtige Arbeit der Bergwacht gegeben. Auch ins Bergwacht-Fahrzeug durften die Besucher blicken.

Neben dem Blick hinter die Kulissen und in die Arbeit der Bergwacht war vor allem das Kistenstapeln eine spannende Attraktion für Groß und Klein. Neben der Einzelwertung fand erstmals auch ein Kistenstapelwettbewerb der Vereine statt. Acht Vereine nahmen daran teil, jeweils drei Mitglieder mussten sich mit Kisten in die Höhe stapeln – die Anzahl ihrer „erkletterten“ Kisten wurde anschließend zusammengezählt. Den ersten Platz erreichte am Ende die Bergwacht Höchenschwand, zweiter wurde der Skiclub Todtnau, dritter die Kletterfreunde Todtnau. In der Einzelwertung gewann mit erstaunlichen 34 Kisten Lina Herrmann, eine Kiste weniger überwand Julian Probst. Für sie ging es also besonders hoch hinaus. „Höher geht eigentlich nicht mehr, da war dann der Kran schon zu Ende“, staunte auch Festorganisatorin Inga Fritz.

Sie berichtete von durchschnittlich 1500 Einsätzen im Jahr, die die Bergwachtmitglieder bewältigen. Die Zahl der Einsätze steige stetig, nicht zuletzt weil auch die Infrastruktur im Feldberggebiet ständig wachse. „Wir sind die aktivste Ortsgruppe, dadurch, dass der Feldberg der Brennpunkt im Schwarzwald ist“, erzählte Bernhard Steinebrunner, der seit sechs Jahren Vorsitzender der Ortsgruppe ist. Südlich der B 317 deckt die Gruppe aus 35 Aktiven und fünf Jugendlichen das Gebiet der Menzenschwander und Todtnauer Lifte ab. Im Winter liegt die Arbeit in der Bergrettung, im Sommer liegen die Schwerpunkte vor allem bei den Wanderern und Mountainbikern. Auch Lawineneinsätze, Bevölkerungsschutz und Naturschutz gehören zu den Aufgaben der Bergwacht.

Die Ortsgruppe Todtnau wurde am 29. Juli 1925 gegründet, die Mitglieder kamen aus dem Verschönerungsverein, später Kur- und Verkehrsverein, sowie aus dem Schwarzwaldverein. Eine erste Bergwachtstation auf dem Herzogenhorn wurde 1926 errichtet, gleichzeitig wurde ein Stützpunkt auf dem Herzogenhorn bezogen. 1956 hatte die Ortsgruppe immer noch keine eigene Diensthütte. Zuvor war man als Übergangslösung im Keller des Ökonomiegebäudes des Hotels Hebelhof untergebracht sowie in der Talstation. 1958 stellte man sich dem Problem und der Verein sammelte Spenden für den Neubau einer Hütte, der im Folgejahr erfolgte. 1990 wurde die heutige Bergrettungswache Hebelhof eingeweiht, sie wird also in diesem Jahr 25 Jahre.

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