Todtnau-Todtnauberg (jä). Drei Tage lang war der Wintersportort Todtnauberg wieder Gastgeber für eine ganz besondere Veranstaltung: Die baden-württembergischen Winterspiele der „Special Olympics“. Dieser weltweit größten, vom IOC offiziell anerkannten Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, gehören allein in Deutschland mehr als 40 000 Athleten an. 180 geistig behinderte Schneesportler nahmen an den fünften Winterspielen teil, die nun schon zum zweiten Mal in Todtnauberg organisiert wurden. Sie maßen sich an zwei Wettkampftagen in den Disziplinen Ski alpin und Snowboard, Langlaufen und Schneeschuhlaufen. Erstmals stand auch Rodeln als wettbewerbsfreie Disziplin auf dem Programm. Es herrschte eine fröhliche und ausgelassene Stimmung am Stübenwasenlift, als die Teilnehmer, die nach Können in drei Gruppen eingeteilt waren, an den Start zum Riesenslalom gingen. Diesen hatte Skirennläufer Florian Schneider mit Bedacht auf rund 700 Metern mit 20 Toren gesteckt. Beste Pistenverhältnisse und Sonnenschein bot der erste Wettkampftag, an dem – neben den zahlreichen Betreuern, Eltern, Begleitern – auch viele zufällig anwesende Skifahrer die Rennfahrer anfeuerten. „Diese Motivation ist für die Athleten sehr wichtig“, sagt Sprecherin Yps Knauber, die auch die besonders herzliche Aufnahme durch die Menschen vor Ort, durch die Skiclubmitglieder und zahlreiche freiwillige Helfer hervorhob. Die Pisten- und Loipenpräparierung sei hervorragend, alle Helfer sehr bemüht, dankte Knauber den Freiwilligen. Am Freitag leuchtete die Sonne vom Himmel, zudem loderte das olympische Feuer neben dem Siegertreppchen auf der Terrasse des Stübenwasenliftstübles. Die Lust an sportlicher Bewegung stand den Wettkampfteilnehmern, ob auf Alpin- oder Langlaufski, Schneeschuhen oder Snowboard, ins Gesicht geschrieben. Aber auch Ehrgeiz blitzte auf, wenn sich die Sportler auf die Startpositionen begaben. Alle Athleten erhielten eine Medaille, und die Freude war immer besonders groß, wenn bei der Verleihung des Preises die Hymne der Spiele erklang. Da warfen die kleinen und großen Sportler ihre Arme hoch, schwangen im Rhythmus mit und strahlten übers ganze Gesicht. Neben den Wettkämpfen gab es am Freitagnachmittag eine Informationsveranstaltung zu gesunder Ernährung und Zahnpflege, die bei allen toll ankam. Und abends wurde im Kurhaus bei der Athletendisco das Tanzbein geschwungen. An der Abschlussfeier nahm eine weitere Patin der Spiele, die deutsch-amerikanische Musical-Darstellerin Renée Knapp teil, die vor ihrer Schauspielkarriere Skirennläuferin war. Sie umrahmte die Abschlussfeier musikalisch. Gemeinsam ging es dann noch nach Neustadt zum Skispringen, um den anderen Paten, den beiden Skispringern Andreas Wank und Stephan Leyhe, zuzujubeln.