Als Bleiche wird ein Verblassen der oft farbenprächtigen Korallen bezeichnet. Korallen sind sogenannte Nesseltiere, die mit verschiedenfarbigen Algen in einer Gemeinschaft zum gegenseitigen Nutzen leben. Bei hohen Temperaturen stoßen die Korallen die Algen jedoch ab - und verlieren so ihre Farbe. Sie wachsen nicht mehr und können sich schlechter gegen Feinde und Konkurrenten wehren. Kehren die Mikroalgen innerhalb einer bestimmten Zeit zurück, weil die Wassertemperaturen wieder sinken, kann sich die Koralle erholen - andernfalls stirbt sie. "Da sich die Weltmeere immer weiter erwärmen, treten Korallenbleichen häufiger und stärker auf", erklärte der NOAA-Koordinator für die Korallenriff-Überwachung, Derek Manzello.
Klima-Modelle legen laut den NOAA-Wissenschaftlern seit Jahren nahe, dass die Korallenbleiche im Zuge der Meereserwärmung häufiger und umfassender werde. Deshalb habe die NOAA die Bemühungen um die Wiederherstellung von Korallenriffen in den vergangenen Jahren intensiviert. So sei etwa die Hitzewelle in Florida im vergangenen Jahr beispiellos gewesen - sie habe früher angefangen, länger gedauert und schwerwiegendere Folgen als andere Hitzephasen in der Region gehabt. Während der Korallenbleiche hätten die Ozeanografen aber auch viel gelernt, wie Schadensbegrenzung funktionieren kann. So seien etwa Korallen-Zuchtstätten in tiefere, kühlere Gewässer verlegt oder andernorts eine Art Sonnenschirme zum Schutz der Korallen aufgestellt worden.