Vorderes Kandertal Frau der klaren Worte nimmt Abschied

Markus Adler
Daniela Meier und Andreas Schneucker Foto:  

Daniela Meier war neun Jahre stellvertretende Verbandvorsitzende und sieben Jahre Leiterin des Gemeindeverwaltungsverbands (GVV) Vorderes Kandertal.

Verbandsvorsitzender Andreas Schneucker hat seine Stellvertreterin Daniela Meier am Mittwoch in der Sitzung des Gemeindeverwaltungsverbands (GVV) Vorderes Kandertal verabschiedet. Es gab Blumen, Applaus und deutlich wahrnehmbare Emotionen nach 16 Jahren bei der scheidenden Amtsträgerin.

Binzens Bürgermeister Schneucker fehlen eigentlich selten die Worte, aber in diesem Moment falle es ihm dies schwer, sagte er, denn seine Stellvertreterin habe die Geschicke des GVV „maßgeblich mitgeleitet“. Neun Jahre war sie Stellvertreterin und sieben Jahre selbst Chefin des Gemeindeverwaltungsverbands.

In dieser Zeit seien wegweisende Entscheidungen gefallen wie der Bau des neuen Werkhofs, die Entwicklung des Themas Schule über mehrere Jahre mit dem Ganztagsbetrieb und dem Umbau, die Einrichtung eines Bürgerbüros für den gesamten Gemeineverwaltungsverband, die Sanierung der Straße zwischen Binzen und Fischingen, der Schulhof in Binzen und die organisatorische Neustrukturierung des Werkhofs, zählte Schneucker an „großen Themen“ auf.

Verantwortung gehabt

Bei den „kleineren Themen“ benannte er den Aufbau einer zentralen EDV beim Verband, die Bündelung der Personalbewirtschaftung, die Digitalisierung der Schule und des Rathauses, das Integrationskonzept, die Corona-Pandemie, der Katastrophenschutz, die Neuorganisation des Gutachterausschusses, die Biotopverbundplanung und die Neuanschaffung des Einsatzleitwagen (ELW). Wie viel Daniela Meier bewegt habe, sei ihm erst klar geworden, als er diese Liste vorbereitet habe. „Du hattest 16 Jahre Verantwortung in erster Reihe beim Verband, weil wir uns immer abgesprochen haben und ich auf deine Erfahrung bauen konnte“, sagte Andreas Schneucker.

Teil der Verbandsfamilie

Die Rümminger Bürgermeisterin habe maßgeblich dazu beigetragen, den Verband zu stärken und den Zusammenhalt innerhalb der Bürgermeister weiter auszubauen. „Du warst mehr als eine Kollegin, du warst ein Teil unserer Verbandsfamilie“, betonte der Verbandsvorsitzende. Wie er sie kenne, werde sie die Politik der Gemeinde und des Verbands weiterhin verfolgen und wenn sie merke, dass etwas falsch laufe, könne sie ihn gern darauf aufmerksam machen.

Als passionierter Bergbegeisterter habe er auch das passende Zitat gefunden: „Nachdem du all die Jahre den Berg erklommen hast, kannst du dich endlich zurücklehnen und die Aussicht genießen“. Daniela Meier dankte in einem kurzen Statement und erwiderte ihrem Kollegen Andreas Schneucker, dass sie eins garantiert nicht machen werde – sich nach ihrem Ausscheiden zu Fragen der Amtsführung in Rümmingen oder im Gemeindeverwaltungsverband zu äußern.

Sie habe ihre Zeit sehr gern investiert, aber die Entscheidung, nicht noch einmal zu kandidieren, bewusst zu diesem Zeitpunkt so getroffen. Vorher hatte sie sich bei einem anderen Tagesordnungspunkt mit der für sie charakteristischen klaren und direkten Kommunikation zu Wort gemeldet und ihre Verständnislosigkeit angesichts des fehlenden Fortschritts zum Ausdruck gebracht. Beim Sachstand „Fördermittel Energieberatung/Techniker“ stellte sich nämlich heraus, dass nach einem Jahr Bearbeitungszeit nichts vorangegangen sei und dass der Sachbearbeiter bei dieser Behörde keine Auskunft zum Stand der Dinge geben wollte.

In der Runde waren sich die Bürgermeister und Gemeinderäte einig, dass der aktuell gefühlte „Stillstand“ solchen intransparenten Prozessen, bürokratischen Hürden und fehlendem Interesse an einer Lösung geschuldet sei.

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