Weil am Rhein-Ötlingen (sif). Viele Glückwünsche durfte gestern ein Mann entgegennehmen, der mit Augenmaß die Interessen seines Heimatdorfes vertreten hat: Werner Linder aus Ötlingen. der 34 Jahre Ortschaftsrat und davon 22 Jahre Ortsvorsteher war, feierte gestern im Familienkreis seinen 70. Geburtstag. Doch bei der Popularität des geschätzten Jubilars wird es nicht bei einer Feier bleiben. In den nächsten Wochen stehen deshalb noch sieben weitere Feste mit verschiedenen Freundeskreisen, Bekannten und Gruppen an, zu denen Werner Linder gute Kontakte pflegt und in denen er auch noch aktiv ist wie beispielsweise bei den Montagsturnern der TSG. „Ich hatte ja jetzt fünf Jahre Zeit, um mich von der Kommunalpolitik zu entwöhnen“, sagt der vitale 70er, wenn man ihn auf die Kommunalpolitik anspricht. Werner Linder, seit 49 Jahren mit seiner Frau Inge verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Söhnen, ist mit Ötlingen verwurzelt. Der gelernte Forstwirt und Holzhauermeister wurde 1975 in den Ortschaftsrat gewählt, ehe er dann 1987 als Nachfolger von Franz Brombacher zum Ortsvorsteher gewählt wurde. 22 Jahre versah er dieses Amt mit viel Umsicht, ehe er sich mit 65 Jahren von der Kommunalpolitik  zurückzog. Auch in den Ötlinger   Vereinen war Werner Linder ein Aktivposten. bei der Freiwilligen Feuerwehr war er zeitweise stellvertretender Kommandant sowie Zug- und Gruppenführer, beim Gesangverein, wo er heute noch gern singt, auch einige Jahre Vorsitzender. Wenn Werner Linder auf seine kommunalpolitische Zeit zurückblickt, dann sagt er: „Es war eine interessante und erfahrungsreiche Zeit, die ich nicht missen möchte.“ Mit Augenmaß und Realitätssinn hat er die Ötlinger Interessen gegenüber der Stadt vertreten. An ein besonders schönes Erlebnis während seiner Amtszeit erinnert sich Werner Linder, als der frühere Bundespräsident Johannes Rau bei seinem Besuch in Weil überraschend auch einen kleinen Abstecher  nach Ötlingen machte. „Bei 35 Grad im Schatten saß Rau im dunklen Anzug auf dem Kirchplatz. Unser damaliger Pfarrer Walter Vehmann und ich sind dann, als wir davon Wind bekommen haben, auch auf den Kirchplatz, um ihn zu begrüßen.“ Auch wenn es Werner Linder längst etwas ruhiger angehen lässt, findet er immer noch Beschäftigung in Wald, Garten und Reben. Von Langeweile keine Spur, zumal auch Turn- und Singstunden sowie der Besuch des Altstadträtestammtisches und im Winter das Skifahren in den Dolomiten für Abwechslung sorgen.