Von Monika Merstetter Weil am Rhein. Ungebrochen groß ist die Nachfrage zur Stadtrundfahrt, die im Rahmen der Senioren-Sommeraktion angeboten wird: Schnell waren die beiden Busse ausgebucht, in denen Oberbürgermeister Wolfgang Dietz Informationen aus erster Hand an die interessierten Fahrgäste weitergab. Organisiert von Remo Schamberger, Sabine Roth und Anja Kaitinnis fuhr der Bus die einzelnen Haltestellen an, um die Senioren an Bord zu nehmen. Die Tour ging durch den westlichen Teil der Leopoldshöhe, Haltingen, Ötlingen, Dreispitz, Märkt, Haltingen-West, Friedlingen, Otterbach bis zum Pflegeheim Markgräflerland, wo die Teilnehmer von Verwaltungsleiter Jens Gasenzer begrüßt und zu einem Imbiss eingeladen wurden. Ein sichtlich entspannter OB berichtete unterhaltsam von den großen Veränderungen, die in der Stadt gerade in Planung sind oder bereits umgesetzt werden. So etwa auf dem Gelände zwischen Vitra und der bestehenden Wohnbebauung, wo gerade ein größerer Block mit Wohnungen und der neuen Kindertagesstätte „Arche“ entsteht und bald neue Wohnungen für Flüchtlinge gebaut werden. „Hier hinten war ich noch nie“, war beim Befahren der Leimgrubenstraße vielfach zu hören. Staunen herrschte bei den Ausführungen zu den Gebäuden auf dem Vitra-Campus, „auf der ganzen Welt gibt es keinen Quadratkilometer, auf dem mehr Pritzker-Preisträger ein Gebäude erstellt haben“, so Dietz. Genauso große Verwunderung war beim Blick auf die Baustelle an den Bahngleisen in Haltingen und am Gelände, auf dem früher die Krone stand und gerade die letzten Reste der Tankstelle verschwinden, zu vernehmen. Die Gelegenheit bei der Fahrt nach Ötlingen für die Buslinie zu werben, ließ Dietz nicht aus und den Hinweis, es sollte auch eine nach Lörrach eingerichtet werden, konterte er gewohnt schlagfertig mit den Worten: „Wer bezahlt, bestimmt wohin der Bus fährt.“ Kunst in Ötlingen Ausgezeichnet war der Blick aus dem Bus auf die verschiedenen Kunstwerke im Art-Dorf, dazu gab es Informationen zur Mehrzweckhalle und zur Kita „Schwalbennest“. Ein letzter Blick auf die „Skandalfigur“ Biggi und  die Fahrt ging weiter durch das interkommunale Gewerbegebiet zu jener Stelle, an der erste Baumaßnahmen zur Nordwest-Umfahrung sichtbar sind. Enge in Märkt Weiter ging es nach Märkt, wo Dietz die beengten Zustände im Feuerwehrhaus schilderte und versicherte, dass in naher Zukunft bessere Bedingungen geschaffen werden. Was es für das Dorf bedeutet, dass die Brücke über der A5 abgerissen worden ist, war zu sehen, als ein Lkw mit Anhänger hinter der Absperrung ein Rangiermanöver vollzog. Da jetzt ein vielfaches des Verkehrs Richtung Haltingen fährt, wurde dort aus Sicherheitsgründen Tempo 30 ausgeschildert. Die größten Auswirkungen verschiedener Baumaßnahmen hat der Westteil von Haltingen zu tragen, weil nicht nur der Märkter Verkehr aufgenommen werden muss, sondern auch die Festhallenbrücke abgebrochen wurde, und die einzige Durchfahrt – die Bahnunterführung in der Heldelinger Straße – ebenfalls eine Baustelle ist. Aus dem Bus heraus war gut zu sehen, wie nah die Gleisbauarbeiten an den Häusern im Märktweg sind. Verkehr in Haltingen In Haltingens Westen liege Weils modernste Grundschule sowie andere Einrichtungen für Kinder und Jugendliche. Bei der Fahrt durch den Rebgarten und das Industriegebiet wurden Erinnerungen an die Lippsgrube wach, wo sich zahlreiche global tätige Firmen niedergelassen haben. Erwähnt wurde das neue Parkhaus von Endress + Hauser, in dem die Stadt 200 Parkplätze für Pendler anmietet. Auch der Rheinhafen, in dem pro Jahr 1100 Schiffe ankommen und eine halbe Million Tonnen Fracht bringen, soll ausgebaut werden. Flüchtlinge in Otterbach An der Friedensbrücke erklärte Dietz, wo das neue Einkaufscenter gebaut wird. Er gab den Teilnehmern den Tipp: „Wenn Sie den Eröffnungstag erleben möchten, bleiben sie bitte gesund.“ Weiter gings nach Otterbach, wo gerade Flüchtlinge Wohnungen in den ehemaligen Zollhäusern bezogen. Dabei wurde es still im Bus. Vorbei am Laguna, Dreiländergarten, Erlenhof und Schulzentrum an der Danziger Straße ging die 90-minütige Fahrt zu Ende. Der OB verabschiedete sich mit den Worten: „Da ich mich noch nicht entschieden habe, ob ich noch einmal für das Oberbürgermeisteramt kandidiere, weiß ich nicht, ob wir uns in dieser Form wiedersehen.“