Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. Das Einkaufscenter an der Hangkante kommt, die Planungen für die „Dreiländergalerie“ sind unmittelbar nach dem Gemeinderatsbeschluss Ende Juli angelaufen. Wie denken Weiler Einzelhändler über das Center" Unsere Zeitung sammelte einige Stimmen. Zwischen Aufbruchstimmung und Befürchtungen wegen der Verkehrsprobleme schwanken die Meinungen. Melanie Teubner, Modehaus Ermuth: Durch das neue Center dürfte der Kuchen für alle kleiner werden. Andererseits kann die Dreiländergalerie mehr Frequenz für die Innenstadt bringen, wenn die Anbindung stimmt. Hier ist die Stadt gefordert, etwas dafür zu tun, damit die Geschäfte attraktiv bleiben können. Welche Auswirkungen das Center bringt, hängt auch von den Läden und Sortimenten ab, die hineinkommen. Ich habe schon Umstrukturierungen in anderen Städten miterlebt, als ein großes Center eröffnete. In Wetzlar beispielsweise ist die gesamte Mittelstadt weggebrochen. Wir müssen jetzt alle Gas geben, damit das hier nicht passiert. Martin Frey, Sporthaus Gemo: Grundsätzlich habe ich nichts gegen das Center, es wird mehr Frequenz in die Stadt  bringen, wenn das Angebot stimmt. Ich selbst habe Interesse, zusätzlich zu meinem Geschäft mit einem Trendstore-Shop für Sportschuhe  in das Center zu gehen. Besorgt bin ich nur wegen des zu erwartenden Mehrverkehrs, da die Probleme jetzt schon erheblich sind. Ich hoffe, es findet sich eine Lösung. Bedenken habe ich gegen eine Fußgängerzone. Denn wir haben 500 Paar Leihskier. Wenn die Leute nicht mehr in Geschäftsnähe parken können, befürchte ich negative Auswirkungen. Klaus Gempp, Elektrofachgeschäft in Alt-Weil: Das Center  wird Weil am Rhein als Einkaufsstadt aufwerten, das ist keine Frage. Wir als Fachgeschäft haben keine Berührungsängste, da es unterschiedliche Kundenstrukturen gibt. Stammkunden werden nach wie vor gezielt  zu uns kommen. Als schwierig erachte ich   dagegen die  noch ungelösten Verkehrsprobleme. Jetzt schon   wird die Feuerwehr ständig damit konfrontiert. Grundsätzlich frage ich mich auch, ob alle noch vorhandenen freien Flächen überbaut werden müssen. Es gibt auch noch Generationen nach uns mit vielleicht ganz anderen und neuen Ideen. Hans Hess, Optikerfachgeschäft: Ich persönlich bin gegen das Center, habe aber für mein Geschäft keine Angst vor dem neuen Einkaufszentrum. Die Innenstadt dürfte eher verlieren. Warum sollte jemand, der im Center ist und dort fast alles bekommt, noch in die Innenstadt gehen" Andererseits kann ich das Gejammere nicht mehr hören. Jeder muss aktiv sein. Und wenn ein Geschäft attraktiv ist, kaufen die Leute auch ein. Deshalb muss die Innenstadt insgesamt sich als großes Einkaufscenter präsentieren. Markus Bucher, Elektrofachgeschäft in Haltingen: Wenn ein riesiger Elektronikmarkt hineinkommt, habe ich natürlich weniger Freude an dem Center. Aber dann muss man sich anders positionieren. Jetzt schon müssen wir den Kunden umfangreiche Serviceleistungen bieten. Ich finde es grundsätzlich positiv, dass etwas geht und die Stadt belebt wird. Ich hoffe, dass die Dreiländergalerie mehr Frequenz bringt und der Kuchen dadurch größer wird. Birgit Hinze-Rauchfuss, Hi-Fi-TV-Service: Ich gehe davon aus, dass durch das Center positive Impulse und eine Aufbruchstimmung erzeugt wird. Käme das Center nicht, würde wohl alles bleiben, wie es ist. Zunächst heißt es aber abwarten, was von den angekündigten Plänen umgesetzt wird. Billigläden wird es hoffentlich keine geben. Für das Verkehrsproblem muss eine Lösung gefunden werden. Siegfried Burkart, Optikfachgeschäft: Ich bin für das Center, denn die Stadt muss vorankommen. Wichtig ist eine gute Anbindung an die Innenstadt. Die Fußgängerbrücke muss kommen, ebenso ist in der  Innenstadt eine Überdachung der Lücken zwischen den einzelnen Geschäften wünschenswert wie auch ein neuer Belag und eine neue Beleuchtung. Auch sollte der von Weil-aktiv schon lange vorgeschlagene Einbahnring kommen, damit in einem ersten Schritt der Bereich vom Schlaufenkreisel bis zur Schillerstraße Fußgängerzone werden kann. Jürgen Rühle, Drogerie: Wir müssen jetzt positiv nach vorne schauen. Ich hoffe, dass die Zusammenarbeit mit Cemagg gut wird. Jedenfalls lassen die Ankündigungen von Geschäftsführer Thielemeier einiges erwarten. Die Investoren müssen zu ihrem Wort stehen.Wichtig ist die Anbindung der Innenstadt, und zwar nicht nur im Bereich des „Rebhus“. Es muss einen Eingang ins Center  im Bereich des Kopfbaus bei der Tramstation geben. Von der erwarteten höheren Frequenz muss auch die Innenstadt profitieren, schließlich wird sie durch das Center Umsätze verlieren.