Von Sabine Theil Weil am Rhein. Als Geburtsjahr des Friedlinger Rheinparks gilt 1965. Das sagt die Landschaftsarchitektin Erika Fischer, die zusammen mit ihrem Mann den beliebten und stark genutzten Park einst geplant und ihm sein Gesucht gegeben hat. Schon Ende der 1950er Jahre kam das Thema der Landzerstörung in den wachsenden Städten auf. In den 1960er Jahren haben die Landschaftsarchitekten Erika und Herbert Fischer aus Haltingen bei ihren Planungen, zum Beispiel bei der Friedhofserweiterung oder im Zuge der Neubebauung der Danziger- und Stettiner Straße, durch einen Grünzug zwischen den Wohnquartieren den Grundstock für  grüne Freiflächen der Stadt geschaffen, die für das innerstädtische Klima wichtig sind. Einen bedeutenden Teil der städtischen Grünfläche bildet auch der Rheinpark, der bereits 1928 als Ruhezone genutzt wurde, dann aber aus verschiedenen Gründen nicht mehr zugänglich war. 1959 beschloss die Stadt, das Gelände wieder als Park auszubauen. Die Landschaftsarchitekten Fischer wurden mit der Planung beauftragt. „Der Park war damals vor allem für die Friedlinger Bevölkerung als Ruhezone und Spielbereich gedacht“, sagt Erika Fischer im Gespräch mit unserer Zeitung. Zwar war das Flächenangebot durch den Rheinhafen begrenzt, doch gelang es den beiden Landschaftsarchitekten, durch Einbeziehung der Erhebung im Park unterschiedliche Bereiche zu prägen. „1965 gilt als endgültiges Geburtsjahr des Rheinparks“, erklärt Erika Fischer, die sich an die mühselige Kleinarbeit erinnert und an die schwere Geburt des Rheinparks. Ideen und Planung waren entwickelt, konnten aber aus Kostengründen nur nach und nach umgesetzt werden. So konnte der Terrassenbereich mit einer Pergola und Sitzplätzen sowie Beeten für Wechselflor und einer Mauer, die den Park im Norden zum Rheinhafen hin abgrenzte, auch aufgrund eines sehr kalten Winters, erst 1966 errichtet werden. „Für diese Mauer wurden Rheinwacken in Handarbeit ausgelesen und versetzt – eine meisterliche Handarbeit, die erstmals so angewandt wurde“, weiß Erika Fischer. Die Baumbepflanzung wurde so angeordnet, dass sie dem Besucher einen optisch größeren Freiraumbereich ermöglicht, was dem Leitbild des englischen Landschaftsparks entspricht. Eine vorgeschlagene Dreiländer-Plastik im Bereich des Rheinufers wurde bis heute nicht realisiert. Die „Grüne Lunge“ mit Spielplatz, Planschbecken, Rosengarten und Ruhebänken wurde im Juli 1967 durch OB Otto Boll unter Beisein vieler Ehrengäste der Öffentlichkeit übergeben. Als „Krönung“ konnte ein Jahr später, im Juni 1968, dank einer Spende der Firma Lonza, auch der von Herbert Fischer entworfene Brunnen mit vier, nachts beleuchteten, Wasserfontänen in Betrieb gehen. Hinzu kamen später die Minigolf-Anlage, der Kiosk, Toilettenanlagen. Weitere Parkplanungen folgten. 1990 beschloss der Gemeinderat die Erweiterung des Rheinparks, sich dessen wohl bewusst, wie wichtig die Vergrößerung dieser in Friedlingen einzig zusammenhängenden Grünfläche ist. Die Landschaftsarchitekten Erika und Herbert Fischer sowie ein Planungsbüro aus Stuttgart erarbeiteten Pläne für die Erweiterung, wobei sie den Übergang durch eine begehbare Steinwand betonten. Im August 1994 wurde der erweiterte Rheinpark eingeweiht. 1995 waren die Bauarbeiten dafür endgültig abgeschlossen. Der drei Hektar große Park direkt am Rhein ist ein Anziehungspunkt und beliebter Treffpunkt.