Weil am Rhein/Buenos Aires (mme). Das Daumendrücken hat sich gelohnt. Nicht nur der Heimatverein von Carlo Carignani, der MSC Markgräflerland, das Freiburger Black Forest Powersports Team und die vielen Stammgäste seiner Weiler Eisdiele freuen sich über den hervorragenden 13. Platz in der Gesamtwertung der Rallye Dakar. Nach 9295 Kilometern kam Carignani auf der letzten Etappe sogar als sensationeller Vierter an. Von Anfang an stand für ihn fest, „das Ziel ist auf jeden Fall ankommen“. Als fairer Sportsmann verschenkte er sogar eine bessere Platzierung, weil er auf einigen Etappen Mitkonkurrenten half, damit diese auch ans Ziel kommen. Die letzten Etappen waren an Spannung kaum mehr zu überbieten. Während der siebten Etappe nach dem Start in Iquique/Chile war zuerst die Straßenführung rund um die Hafenstadt diffus. Später, in den Anden Richtung Bolivien, setzte Regen ein und Carignani schrieb später: „Stellt euch eine Höhe über 3000 Metern vor, nass schmutzig und die Stiefel voller Wasser“. Darüber hinaus beschrieb er die schöne Landschaft und dass er bei der Überquerung eines 4500 Meter hohen Passes zum Glück keine Probleme mit dem Sauerstoff bekam. Der Zusammenhalt unter den Fahrern ist riesengroß. So kooperierte er mit einem spanischen Quad-Fahrer, das technische Probleme hatte. Gemeinsam erreichten sie vor Kälte zitternd und überzogen von Schmutz Uyuni. Die achte Etappe wurde wegen schlechten Wetters abgebrochen, bevor Carignani und der größte Teil der Fahrer im Ziel waren. Aufatmen dann auch bei Klaus Kaiser, dem Freund und Trainingspartner, der bis um drei Uhr nachts versuchte, Kontakt mit dem Fahrer aufzunehmen. Erst spät erhielt er die Mitteilung, dass Carignani mit anderen in der Nacht im Biwak angekommen war und zur neunten Etappe, einer 450 Kilometer langen Dünenstrecke, wieder mit am Start war. Auf dem 15. Platz liegend startete Carignani die zehnte Etappe, bei der nur die besten Fahrer durchkommen: eine Marathonetappe, die über den 4970 Meter hohen Pass, den argentinischen „Abra el l’Acay“ führte. Zeitweise hatte er gerade mal 19 Minuten Rückstand auf den ersten Platz. Schlussendlich war es nach siebeneinhalb Stunden Fahrzeit Platz 18. Wieder zurück in Carignanis Heimatland Argentinien führte die elfte Etappe durch wunderschöne und teilweise kurvenreiche Landschaften und bedeutete für die Fahrer extreme Aufmerksamkeit, da es die vierte Marathonetappe war und den Fahrern eine große Müdigkeit in den Gliedern steckte. Los ging es in der 2280 Meter hoch gelegenen Stadt Cachi im Nordwesten Argentiniens. Ziel war die rennsportverrückte Stadt Termos de Rio Hondo. Nach fünf Stunden Fahrzeit und 357 Kilometern stand Platz 14 zu buche. Da die technischen Probleme am Motor nicht gelöst werden konnten, musste in der Nacht ein neuer eingebaut werden. Trotz aller Hektik war Carignani bereit, ein kurzes Statement auf Deutsch zu geben, was in Klaus Kaisers Blog zu sehen war. Die vorletzte Etappe ging durch Argentiniens geografisches Zentrum, durch die Provinz Córdoba und durch die allen Fußballfans bekannte Stadt gleichen Namens. Hier, in seiner Heimat, kennt sich Carlos Carignani bestens aus und konnte mit dem PS-starken neuen Motor ordentlich Gas geben. Fotos und Videos des glücklich dreinschauenden Quadfahrers gibt es nach dem Zieleinlauf in Buenos Aires zu sehen. Über 3200 mal wurde bisher Klaus Kaisers Blog http://www.dakar278.blogspot.de/ angeklickt.