Weil am Rhein. Oberbürgermeister Wolfgang Dietz hat bei der CDU-Kreistagsfraktion in deren jüngsten Fraktionssitzung für das Großprojekt der Stadt, die Tramlinie 8+, geworben. Nach Schätzungen aus dem vergangenen Jahr werden mit Kosten von 18 Millionen Euro gerechnet (siehe auch Bericht auf der ersten Weiler Lokalseite). Das Land, so die Einschätzung von Dietz, werde sich nur an dem Projekt beteiligen, wenn auch der Landkreis sich mit dem beantragten Zuschuss von einer Million an der Finanzierung beteiligt. Voraussichtlich werde sich auch der Schweizer Bund über das Agglomerationsprogramm Basel einbringen. Ob es wieder 50 Prozent sein werden wie beim ersten Teilabschnitt auf deutscher Seite, sei im Moment noch nicht abzusehen. Die politischen Entscheidungsträger in der Schweiz müssten noch überzeugt werden, dass die Verlängerung auch für die Schweiz Sinn ergebe. OB: Tram 8 viel mehr als ein Schnäppchen-Express Wer die Tram 8 als „Schnäppchen-Express“ abtue, verkenne die Bedeutung. Die Tram vermeide motorisierten Individualverkehr, hieß es in der Sitzung. So pendeln täglich mehr als 4000 Grenzgänger aus Weil in die Schweiz, allein 3700 in beide Basler Kantone. Mit der Verlängerung zum Läublinpark rückten die 15 000 Weiler Kernstadt-Bewohner in den Einzugsbereich der Tram. Aufgrund der Attraktivität der Schweizer Arbeitsplätze wachse die Stadt zudem aktuell um rund 600 Einwohner. Den Löwenanteil der Finanzierung leistet auf jeden Fall die Stadt Weil am Rhein, so OB Dietz. Die CDU-Kreisräte signalisierten Zustimmung zu einer Landkreis-Beteiligung von bis zu einer Million Euro. Fraktionsvorsitzender Paul Renz sah die Tramverlängerung auch nicht ausschließlich als lokales Projekt. Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur kämen meist nur raumschaftbezogen Teilen der Kreisbewohner zugute. Dies sei auch bei anderen Projekten wie der Hochrheinelektrifizierung der Fall. Nicht zuletzt führe der Umstieg auf ein umweltfreundliches Verkehrsmittel zu geringerem Schadstoffausstoß. Bürgermeister Rudolf Koger rechnet mit einem Baubeginn 2020, sollten die Fördermittel bewilligt werden.