Weil am Rhein Das Leben bietet Inspiration

Weiler Zeitung
Die Band „No Need For Solace“ aus Weil am Rhein Foto: zVg/Annette Wahl Creative Studio Foto: Weiler Zeitung

Bandportrait: „No Need For Solace“ machen Alternative Rock

Von Saskia Scherer

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o dynamisch und gleichzeitig so wenig eintönig wie möglich versucht die Weiler Band „No Need For Solace“ ihre Songs zu gestalten – und dabei gleichzeitig ihre Signatur beizubehalten. Ihren Stil bezeichnen die Musiker als „Alternative Rock“ – auch wenn sie finden, dass man das Genre einer Band oft für jeden Song neu definieren muss. „Unser Sound, wie er heute ist, hat sich erst über die Zeit entwickelt.“

„No Need For Solace“ - das sind Sängerin Luana Surer (19 Jahre alt) aus Arisdorf in der Schweiz, Gitarrist und Background-Sänger Alberto Reinders (30), Keyboarder Sebastian Schell (33), Bassist und Background-Sänger Tobias Rosskopf (32) und Drummer Patrick Völbel (31), alle aus Weil am Rhein. Sie kennen sich schon aus ihrer Jugendzeit und machten alle auf die eine oder andere Weise Musik.

Die Band enstand, nachdem sich Patricks frühere Band aufgelöst hatte und er seine Leidenschaft nach langer Pause wieder aufleben lassen wollte. Patrick holte dann Alberto als Gitarristen hinzu, anschließend gab es mehrere kleine Besetzungswechsel. Luana stieß über ein Online-Inserat dazu. Der Bandname entstand ganz pragmatisch: „Jeder von uns hatte eine Sammlung an Wörtern, von denen wir das ausgesucht haben, welches für uns den schönsten Klang hatte“, erzählen die Bandmitglieder. „Dabei war es reiner Zufall, dass unser Bandname sich schlussendlich gut in die Text- und Musiklandschaft einfügt.“

Ihre Lieder entstehen meist aus „Ideenschnipseln“ heraus, wie die Musiker erzählen. „Sie sind für uns die eigentliche Inspirationsquelle. Die Texte erzählen von den unterschiedlichsten Situationen, manchmal speziellere und manchmal jene, die jeder von uns kennt.“ Da biete das Leben, wie es ist, genügend Inspiration.

Ein Album ist momentan nicht geplant, dennoch arbeiten die Musiker von „No Need For Solace“ immer intensiv an neuen Songs, um ihren Fans ein abwechslungsreiches Live-Repertoire bieten zu können. Einige Songs sind als Kostprobe auf Soundcloud zu hören. „Das soll aber nicht heißen, dass wir nicht zu gegebener Zeit ein komplettes Album aufnehmen, aber im Moment liegt uns mehr daran, einige unserer Lieder als ,Appetizer’ für unsere Live-Auftritte bereitzustellen.“

Gerne erinnern sie sich zurück an November 2014, als die BAnd mit ihren Freunden von „Awesome Radio & The Mixed Version“ den „Colors of Rock 2“-Konzertabend im Alten Wasserwerk in Lörrach organisierten. „Das war für uns natürlich ein großartiger Moment, nach der langen Songwriting-Phase unser Set zum Besten zu geben und dafür so eine positive Resonanz zu bekommen“, sind sich „No Need For Solace“ einig. „Wir sind hungrig nach mehr!“

Von Matthias Stauss

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atthias schließt die Eingangstüre eines Mehrfamilienhauses im Basler Stadtteil Gundeldingen auf. Das Treppenhaus ist dunkel und kühl. Im oberen Stockwerk angekommen verweist lediglich ein kleines Schild auf das Ares Musikstudio, in dem ich mit dem Schweizer Rapper Sherry-Ou verabredet bin.

Beim Betreten des Studios verschlägt es mir dann fast die Sprache. Stolz präsentiert Matthias, wie er zusammen mit vier Freunden, darunter auch Sherry-Ou, die Wohnung vor fünf Jahren angemietet und zu einem Musikstudio umgebaut hat. Seitdem managt er das Ganze, neben seinem Job. Das Ergebnis der Umbauten ist mehr als beeindruckend. Neben dem Regiezimmer mit Mischpult und allerlei technischer Ausstattung, gibt es zwei Räume für Gesangs- und Instrumentalaufnahmen. An den Wänden und von der Decke hängt Noppenschaum für eine optimale Raumakustik. Die passende Lichttechnik verpasst dem Studio die richtige Atmosphäre. Mitten im Gespräch geht plötzlich die Eingangstüre auf und zwei gutgelaunte Männer betreten den Raum. Es sind Sherry-Ou und sein Kumpel Laxman. Beide kennen sich seit der Schulzeit und arbeiten seitdem zusammen. Während Sherry-Ou performt, gibt ihm Lax wertvolle Tipps und organisiert seine Auftritte. „Wenn ich einen neuen Song habe, ist er der Erste der ihn hört“, sagt Sherry-Ou.

Er selber macht einen lässigen aber auch konzentrierten Eindruck. Ohne groß Zeit zu verschwenden, geht es gleich ran an das Mikro. Auf dem Programm steht heute der Song „Nie“, welcher Teil des neuen Albums werden soll. Bis zur Veröffentlichung im Oktober liegt noch einiges an Arbeit vor den beiden. Dass sie das bis dahin schaffen steht außer Frage, der Song selber macht es vor. Er handelt von purer Hoffnung und dem Credo „Alles ist möglich“.

Sherry ist sofort voll auf der Höhe. Mit Kopfhörern auf den Ohren, rappt er zum passenden Beat eine Strophe nach der anderen. Der erste Durchgang läuft wie geschmiert, scheint es mir, doch Sherry kommt nachdenklich aus dem Aufnahmezimmer zurück: „Das muss viel rauchiger klingen, Mann.“ Lax nickt zustimmend, hat aber gleich einen lockeren Spruch auf Lager, um seinen Kumpel wieder aufzuheitern. Nach einer kurzen Absprache geht es wieder auf Position für den zweiten Versuch. Und tatsächlich die Besprechung zeigt Wirkung. Lachend umarmen sich die beiden. „Wir probieren vieles aus, obwohl wir nicht wissen ob daraus etwas wird“, kommentiert Sherry.

Viel ausprobiert hat Jeremy, kurz Jerry alias Sherry-Ou schon während seiner Kindheit. Gitarre und Schlagzeug spielen hat er sich selber beigebracht. Sogar Blockflöte war anfangs dabei, schmunzelt er. Seine Mutter ist Sängerin, sein Vater Geiger. Über diverse Bands kam Sherry dann zum Rap, wo er wohlgemerkt nicht in englischer Sprache, sondern in Schwyzerdütsch singt.

Besonders wichtig ist ihm der Unterschied zwischen dem Rappen und dem Singen. „Es gibt Rapper, die können nicht singen. Ich möchte mit meiner Musik positive Energie vermitteln, und das in meiner Stimme zur Geltung bringen. Deswegen bezeichne ich mich nicht als Rapper, sondern als Musiker.“

Die Überzeugung in Sherrys Stimme macht deutlich, wie wichtig ihm diese Botschaft ist.

Junge Bands, die sich mit einem Bandportrait im Jugend- und Trendmagazin Spunk vorstellen möchten, können sich unter E-Mail an spunk@verlagshaus-jaumann.de melden.

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