Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. „Wir sind kein Dienstleister, sondern eine Interessengemeinschaft.“ Irimbert Kastl, Vorsitzender von Weil-aktiv, betont dies im Gespräch mit unserer Zeitung. Zusammen mit seinen beiden Vorstandskollegen, seinem Stellvertreter Markus Langhans, und Kassierer Volker Raps drückt er die Erwartung aus, dass aus den Reihen der 100 Mitglieder eine stärkere Beteiligung und Mitarbeit wünschenswert wäre. Hat die Interessengemeinschaft von Handel und Gewerbe in der Vergangenheit immer wieder durch Meinungsverschiedenheiten um den Kurs und Streitigkeiten von sich reden gemacht, so ist es seit zwei Jahren relativ ruhig um Weil-aktiv geworden. „Das heißt aber nicht, dass wir untätig gewesen sind. Dieser Eindruck wäre falsch. Im Gegenteil, wir haben einiges gemacht und dadurch zur positiven Außenwirkung beigetragen“, sagen die drei Protagonisten von Weil-aktiv übereinstimmend, räumen jedoch ein, dass die öffentliche Wahrnehmung besser sein könnte. „In anderen Städten sind Gewerbevereine honorige Vereine und haben einen entsprechenden Stellenwert“, sagt Kastl. Deshalb sei es ein vorrangiges Ziel, die Außendarstellung zu verbessern und stets an einem Strang zu ziehen und gemeinsam aufzutreten. Dies sei in den zurückliegenden zwei Jahren auch weitgehend gelungen. „Wir sind auf dem richtigen Weg, denn Weil-aktiv ist aus den negativen Schlagzeilen heraus“, sagt der Vorstand erfreut. Und die Zusammenarbeit mit der Stadt bezeichnet er als „gut bis sehr gut“. Man sei in einem regelmäßigen Austausch. Unabhängig davon würde sich der Vorsitzende noch eine intensivere Mitarbeit der Mitglieder wünschen. Denn immer seien es dieselben Leute, die sich einbringen würden. „Wenn die Arbeit auf noch mehr Schultern verteilt werden könnte, wäre es schön“, fügt Raps hinzu. Auch bemängeln die drei Vorstandsmitglieder, dass sich die Filialisten bei Aktionen wie beispielsweise dem verkaufsoffenen Sonntag nicht beteiligen würden. Die Außendarstellungweiter verbessern Der Vorstand will das Miteinander in der Vereinigung stärken und die Mitglieder von Weil-aktiv möglichst motivieren, sich für diese Stadt einzubringen. Die strukturierte Arbeit im Vorstand zahle sich jedenfalls aus. Mit unterschiedlichen Aktionen und Veranstaltungen im Lauf des Jahres will Weil-aktiv die Einkaufsstadt Weil am Rhein möglichst in ein positives Licht rücken. „Es müssen doch alle die selben Interessen verfolgen und dazu beitragen, die Kunden zu begeistern, die Stadt attraktiver zu machen und den Standort Weil am Rhein zu stärken“, sagt Markus Langhans unter beifälligem Nicken seiner beiden Vorstandskollegen. Da sei nicht nur der Vorstand von Weil-aktiv gefordert, sondern jeder könne sich mit Vorschlägen und Ideen einbringen. Wegen des starken Einkaufstourismus’ – dank des starken Schweizer Franken und dank der Straßenbahn – „brummt“ der Handel. Doch Kastl, Langhans und Raps sind sich einig, dass dieser Boom auf Dauer nicht zu halten sei und es auch gefährlich wäre, sich darauf auszuruhen. Dies zumal, da man auf diese Entwicklung keinen Einfluss habe. „Es ist eine große Herausforderung für den Handel, den Qualitätsstandard zu halten und innovativ zu sein“, betont Langhans. Mit Zahlen hält sich der Weil-aktiv-Vorstand bedeckt. Wie groß der Anteil der Schweizer und französischen Kunden ist, vermag keiner zu sagen. „Niemand ist unzufrieden“, sagt Kastl lächelnd. Je nach Branche liege der Anteil der Franzosen bei 15 bis 20 Prozent, der der Schweizer sei um einiges höher. Kastl, Langhans und Raps sehen Weil-aktiv auf einem richtigen Weg. Dabei sei es wichtig, dass die Arbeit der Interessenvereinigung weiterhin unaufgeregt, sachlich und mit einem klaren Ziel verläuft.