Was Wolfgang Dietz in den zurückliegenden 16 Jahren wichtig war und welche Aufgaben und Herausforderungen in den kommenden Jahren an- stehen, skizzierte der OB bei seinem ersten von sechs geplanten Stadtteilgesprächen am Mittwochabend in Haltingen. Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein-Haltingen. 32 Bürger, auch einige aus der Kernstadt, waren auf Einladung der Wählerinitiative „Wolfgang Dietz wieder wählen“ im Vorfeld der am 13. März anstehenden OB-Wahl ins evangelische Gemeindehaus gekommen, um sich vom Amtsinhaber über seine Vorstellungen informieren zu lassen. Einige zentrale Themen schnitt Dietz bei seiner „Tour d’Horizon“ an, die teilweise in der anschließenden Diskussion (siehe separaten Bericht) noch vertieft wurden.                    Zuzugsgebiet Da Weil am Rhein nach wie vor Zuzugsgebiet ist – allein von 2014 auf 2015 stieg die Einwohnerzahl um 482 – komme dem Wohnungsbau erhebliche Bedeutung zu – unabhängig der Unterbringung von Flüchtlingen. Vor allem preisgünstige Mietwohnungen seien gefragt. Doch auf der flächenarmen Gemarkung ist es laut Dietz trotz aller Anstrengungen nicht einfach, neue Wohnungsmöglichkeiten zu schaffen. Dies zumal, da auch Natur- und Landschaftsschutz berücksichtigt werden müssten. Zudem gebe es kaum noch private Investoren für den Mietwohnungsbau. Dietz nannte das Baugebiet Hohe Straße sowie die angedachte Ausweisung von Bromenacker 5 in Haltingen, wo neben der Schließung von Baulücken Wohnungsbau noch möglich sein werde. Die Stadt will zudem in Verhandlungen mit der Bahn erreichen, dass sie bahneigene, nicht mehr benötigte Liegenschaften wie im Haltinger Rad erwerben kann – so wie sie alte Zollhäuser vom Bund gekauft hat.                               Innenstadt Die Bildung eines Stadtzentrums ist dem OB eigenem Bekunden zufolge ein wichtiges Anliegen. „Bei uns fehlt ein klassischer Stadtkern“, sagte Dietz, verbunden mit der Hoffnung, dass durch die Überbauung der Hangkante mit einem Einkaufs- und Dienstleistungszentrum ein wichtiger Schritt zur Zentrumsbildung getan werde. Weil es in den zurückliegenden Wochen jedoch ruhig um das Projekt geworden ist, meinte Dietz: „Meine Geduld wird etwas strapaziert. Doch ich hoffe, dass nach der jüngsten Besprechung das Projekt Fahrt aufnimmt.“ Das geplante Parkhaus („dann haben wir mehr Parkplätze in der Innenstadt als Lörrach“) ist für Dietz Voraussetzung dafür, dass man sich mit dem Thema Fußgängerzone beschäftigen kann. Konsequenz der Verkehrsberuhigung wäre, den Verkehr über B 3, Bühlstraße, Turmstraße und Zollfreie umzuleiten. Unter keinen Umständen dürfe die Gartenstadt belastet werden.                                Verkehr Kurz erinnerte der OB an seinen „nicht einfachen, harten Kampf“ in Basel, um die Fertigstellung der Zollfreien Straße voranzutreiben. „Heute sind alle begeistert und nutzen die Zollfreie“, sagte Dietz mit dem Hinweis, auch den Öffentlichen Personen-Nahverkehr zu fördern. Dabei nannte er die Erfolgsgeschichte „Straßenbahn“ („ob wir sie heute noch hinbekommen würden, ist fraglich“) ebenso wie den Ausbau der Buslinien. Auch die Themen Nordwestumfahrung und Bahnausbau streifte er.                                Finanzen Dietz zeigte auf, wie sich die nachhaltige Finanzpolitik positiv auf die Stadt ausgewirkt habe. Seit dem Jahr 2000 hat die Stadt im Kernhaushalt keine neuen Schulden mehr gemacht und die Verschuldung nach der Landesgartenschau von 28 auf drei Millionen Euro gesenkt. Trotz Sparkurs sei viel investiert worden. Die Konsolidierung der Finanzen habe er gemeinsam mit dem Gemeinderat, den Ortschaftsräten und der Verwaltung durchgezogen. Darauf könnten alle Beteiligten stolz sein.                                Aufgaben Der weitere Ausbau der Kinderbetreuung, Investitionen in Bildung und Schulen, Sprachförderung, Flüchtlingsunterbringung (eine schwierige Aufgabe, aber eine humanitäre Verpflichtung“) und die Entwicklung eines Verkehrskonzepts nannte Dietz unter anderem als bevorstehende Aufgaben.