Von Monika Merstetter Weil am Rhein-Haltingen. Als Kurt Holdermann sich 2013 entschloss, seine aufgeschriebenen Lebenserinnerungen, eigentlich für seine vier Töchter Christel, Barbara, Jutta und Dorotheé festgehalten, als Buch zu veröffentlichen, war er über das große Interesse überrascht. Inzwischen musste bereits nachgedruckt werden. Und einen zweiten Band hat er jetzt auch verfasst. Das Buch „Erinnerungen“ mit 156 Seiten und vielen privaten Fotos des heute 86 -Jährigen ist auch ein Stück Haltinger Heimatgeschichte. Kurt Holdrmann freute sich, dass Druckereiinhaber Thomas Borchert die Herausgabe übernahm, da die beiden sich schon aus beruflichen Gründen kannten, als Holdermann noch seine Metzgerei betrieb. Borchert musste vor Drucklegung viel Geduld aufbringen, da der Autor überhaupt kein Ende finden konnte, da ihm ständig neue Geschichten einfielen, die eventuell noch einfließen sollten. Das ist nun zwei Jahre her. Seither hat der umtriebige Rentner weiter mit großer Energie seine Erinnerungen, besonders aus der Jugendzeit, aufgeschrieben. Nachdem beim ersten Buch Kurt Ückert als Lektor fungiert hatte, übernahm beim zweiten Buch Tochter Dorotheé die Aufgabe, seine handschriftlichen Aufzeichnungen im PC zu erfassen. Die 80 Seiten umfassenden „Dorf- und Lausbubengeschichten“ handeln vor allem vom alten Haltingen, wo jeder noch jeden kannte und die Geschichten weitergetragen wurden. Illustriert hat Kurt Holdermann das Buch selbst mit Bleistiftzeichnungen, die er nach seinen Erinnerungen angefertigt hat. So trägt das Titelblatt eine Skizze des „Totengässchens“, einer historischen Verbindungsstraße, die in Fritz Schülins „Dorfbuch Haltingen“ von 1967 beschrieben und auf  Seite 248 bebildert ist. Er hat das kleine enge Sträßchen  in der Nähe von Kerngasse und Kirchstraße, das während des Zweiten Weltkriegs wie das gesamte Oberdorf dem Beschuss zum Opfer fiel und anschließend durch den Neuaufbau nicht mehr eingerichtet wurde, noch bildlich in sehr guter Erinnerung. Die Häuser standen so eng, dass sich die Nachbarn gegenseitig in die Küche schauen konnten, und es war ein wunderbarer  Spielplatz für die Kinder und Jugendlichen. Kurt Holdermann kann sich dabei auf sein exzellentes Gedächtnis verlassen. Es ist wohl auch seinem Umtrieb zuzuschreiben, ständig etwas Neues zu erlernen, dass sein Geist so wach geblieben ist. Nach dem ungeliebten, aber trotzdem mit viel Energie ausgeübten Metzgerberuf – eigentlich wollte er Architekt werden – widmete er sich anderen Dingen. Neben zahlreichen sportlichen Aktivitäten waren kreative Dinge wie Musik, Stepptanz oder Malen hauptsächlich sein Lebenselixier. Einiges geht heute altersbedingt nicht mehr, dafür widmet er sich neben dem täglichen Gang in seinen Garten hauptsächlich dem Schreiben. Ein Ende ist dabei nicht in Sicht. Beide  Bücher aus hochwertigem Digitaldruck, „Erinnerungen“ für 20 Euro und „Dorf- und Lausbubengeschichten“ für 15 Euro, sind jeden Tag ab 18 Uhr bei Kurt Holdermann (Telefon 07621/6 22 52) oder während der Öffnungszeiten bei der Druckerei Borchert, Telefon 07621/689109) zu erwerben.