Weil am Rhein „Ein Traum geht jetzt in Erfüllung“

Weiler Zeitung

Interview: Was Klaus-Peter Klein als neuer Leiter und Betreiber des Theaters am Mühlenrain alles vorhat

Von Siegfried Feuchter

Klaus-Peter Klein (61) ist, wie gestern von unserer Zeitung berichtet, Pächter und Leiter des jetzt der Stadt Weil am Rhein gehörenden Theaters am Mühlenrain (TAM). Was er vorhat und welche Neuerungen es geben wird, das verriet er im Interview mit unserer Zeitung.

Weil am Rhein. Der Speditionskaufmann, der auch ein passionierter Schauspieler ist und seit 16 Jahren dem TAM-Team angehört, geht seine neue Aufgabe voller Tatendrang an, nachdem am Dienstag die Stadt die Immobilie im Mühlenrain von Erwin Sütterlin gekauft hat.

Nein, das war bis vor einem halben Jahr nie meine Absicht. Ich bin ja sehr spät, nämlich vor 16 Jahren, zur Schauspielerei gekommen.

Ich hatte im TAM einen Theaterkurs absolviert und war begeistert. Einige der Absolventen wollten weitermachen, weshalb wir eine Komödie einstudierten. 2001 führten wir dann im TAM-Hof das Stück „Kuhhandel“ auf. Danach blieb ich im TAM-Team, denn es machte einfach Spaß, anderen Menschen eine Freude zu bereiten. Zwei Jahre spielte ich auch parallel dazu bei den Burgfestspielen in Lörrach.

In jedem Fall. Ich hatte vor drei Jahren schon einmal mit dem Gedanken geliebäugelt, einmal die Nachfolge von Erwin Sütterlin anzutreten. Doch damals kam eine neue berufliche Herausforderung auf mich zu. In der Firma gab es aber im vergangenen Jahr eine Umstrukturierung mit Personalabbau. Als Erwin Sütterlin mir im Herbst vergangenen Jahres eröffnete, dass er sich bald zurückziehen wolle, befasste ich mich mit dem Gedanken erneut. Schnell entschloss ich mich, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen.

Mehr denn je. Das zumindest ist mein Ziel. Neben Auftritten im TAM-Team habe ich Zwei-Personen-Stücke geplant, zum einen mit Emine Akman, zum anderen mit Sandra Trefzer. Im Juni wird die Komödie „Ehekracher“ und im September „Runter zum Fluss“ zu sehen sein.

Was den Theaterablauf angeht, ist nichts bahnbrechend Neues vorgesehen. Alles Organisatorische wird über mich laufen, beim Barbetrieb und der Kasse werde ich von meiner Familie, allen voran meiner Frau, unterstützt. Sie freut sich genauso wie ich über das neue Kapitel in unserem Leben, das wir nun mit dem TAM aufschlagen werden.

Grundsätzlich bin ich bestrebt, dass es so wenig wie möglich Leerläufe gibt. Ich werde in enger Zusammenarbeit mit Emine Akman, eine professionelle Schauspielerin, verstärkt Kinder- und Märchentheater, Mitmachtheater sowie Kurse anbieten – sozusagen als Ergänzung zum TAM-Programm, das vorwiegend von Freitag bis Sonntag angeboten wird. Die Märchen und Kurse laufen künftig unter der Flagge des TAM. Ich bin froh, dass Emine Akman mit ihrer Erfahrung so toll mitzieht. Sie ist ein Gewinn für das TAM.

In jedem Fall. Wir wollen dabei wieder in den alten Rhythmus kommen und im Frühjahr unsere Stücke darbieten, weil im Herbst die Aufführungen der Brezelstädter Laienbühne vorgesehen sind. In diesem Jahr wird es keine eigene Produktion geben, da wir erst im Herbst mit den Proben für eine neue Komödie beginnen. Dafür werden wir unser Erfolgsstück „Hexxeschuss“ noch ein paar Mal aufführen. Zudem werde ich mit Sandra Trefzer auch in Binzen unser Zwei-Personen-Stück „Runter zum Fluss“ präsentieren.

Auch da wird es ein breit gefächertes Programm geben – vom Schenkelklopfer über Kabarettabende bis hin zu französischen Chansonsabenden ist alles dabei. Ich stecke schon seit ein paar Wochen in den Vorbereitungen. Dabei bin ich Erwin Sütterlin für seine Unterstützung dankbar. Er hatte mich auch zur Kulturbörse nach Freiburg mitgenommen und mich mit einigen Künstlern bekanntgemacht.

Nein, der bleibt, wie er ist. Vor allem ist mir wichtig, dass die Buchhandlung Lindow als Vorverkaufsstelle erhalten bleibt, denn sie soll für die Weiler TAM-Besucher Anlaufstelle Nummer eins sein.

Natürlich. Nachdem ich gelesen hatte, dass die Stadt Interesse am Kauf des TAM hat, habe ich auch OB Dietz mein Interesse als Theaterbetreiber signalisiert. Bei allen Gesprächen mit den Vertretern der Stadt gab es von Anfang an ein gutes Einvernehmen. Ich bin überzeugt, dass wir eine tolle Partnerschaft haben werden.

Da sehe ich keinerlei Probleme, denn die Vorstandsmannschaft ist beim Verband sehr gut aufgestellt.

Sie sind gelernter Speditionskaufmann. Wollten Sie schon immer mal ein Kleinkunsttheater leiten?

Wie kam es?

Jetzt sind Sie nicht nur Schauspieler, sondern auch noch Betreiber dieser kulturellen Institution in Weil am Rhein. Hat sich damit ein Traum erfüllt?

Wird man Sie auch künftig auf der Theaterbühne des TAM sehen?

Wollen Sie das Theater im bisherigen Stil weiterführen, oder sind auch Neuerungen geplant?

Was ist an Programm zu erwarten?

Laufen die erfolgreichen TAM-Eigenproduktionen weiter?

Wie steht’s mit Gastspielen im TAM?

Ändert sich etwas am Kartenvorverkauf?

Sie sind also voller Vorfreude und Tatendrang?

Sie als alter Fasnächtler sind noch Chef des Verbands Oberrheinischer Narrenzünfte. Lässt sich dieses Ehrenamt mit der neuen Tätigkeit problemlos verbinden?

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