^ Weil am Rhein: Eine feurige „Fiesta Latina“ - Weil am Rhein - Verlagshaus Jaumann

Weil am Rhein Eine feurige „Fiesta Latina“

Weiler Zeitung

Konzert Mandolinengesellschaft begeistert ihr Publikum im Alten Rathaus

Mit Musik aus Lateinamerika hat die Mandolinengesellschaft Weil am Rhein ihr Publikum vollauf begeistert. Im voll besetzten Konzertsaal des Alten Rathauses gab es nach der „Fiesta Latina“ stehende Ovationen.

Von Antje Gessner

Mitreißend waren die bekannten Stücke, die das Zupforchester und der Tenor Gérard Perrotin in neuer Interpretation vortrugen. „Besame mucho“ und „Anapola“ waren zwei leidenschaftliche Liebeslieder, die Perrotin mit strahlender und zugleich schmelzend melancholischer Stimme interpretierte.

Das hervorragend abgestimmte Orchester, das aus Mandolinen, Mandolas, akustischen Gitarren, zwei Bässen und Percussion bestand, begleitete mehrstimmig und betont im Rhythmus. Tief melancholisch erschien die Aria Bachianas Brasileiras Nr. 5, eines der berühmten Werke von Heitor Villa-Lobos. Der Tenor summte die Melodie teilweise nur, wodurch die Wehmut noch stärker zum Ausdruck kam.

Ein Tango von Astor Piazzolla darf bei einer „Fiesta Latina“ nicht fehlen und so spielte die Mandolinengesellschaft den „Libertango“ des argentinischen Komponisten in einem Arrangement von Helmut Österreich. Piazzolla führte das Stück 1974 mit Bandoneon, Klavier, Percussion, Orgel, Flöte und Streichern auf. Eine Herausforderung sei es, ein Werk mit anderen Instrumenten aufzuführen, sagte Dirigent Roland Beck. Den typischen Rhythmus herauszuarbeiten sei den Musikern wichtig gewesen: „Es ist der Libertango, aber es ist auch unser Stück.“

Erst melancholisch, dann temperamentvoll

Spannungsgeladen erschien die „Danza Cubana“ des 1968 geborenen Dominik Hackner, der ausschließlich für Zupforchester komponiert. Auf einen langsamen, melancholischen Beginn folgt ein temperamentvolles Presto: Das Stück vereint die Schwere und den schnellen Rhythmus lateinamerikanischer Musik. Als reines Instrumentalstück spielten die Musiker „The Girl from Ipanema“, den großen Hit von Carlos Jobim, wobei die Mandolinen den melodieführenden Part sehr schön übernahmen.

Mit dem berühmten Lied „Quizas quizas quizas“, in dem es um einen zaudernden Liebespartner geht, hatte Tenor Gérard Perrotin am Schluss nochmals einen großen Auftritt. Perrotin hat lange im Basler Opernchor gesungen, was seinem Liedvortrag deutlich anzumerken war. Seit Jahren arbeitet er regelmäßig mit der Mandolinengesellschaft zusammen, die glücklich ist, einen so herausragenden Sänger für viele Konzerte gefunden zu haben.

Am Schluss erklatschte sich das Publikum einige Zugaben. Bei dem Stück „El condor pasa“ wurde nicht gesungen, sondern gepfiffen, was sehr leicht und fröhlich wirkte. Als Überleitung zur Adventszeit spielten die Musiker ein lateinamerikanisches Weihnachtslied, das grandios und ganz anders klang als deutsche Lieder.

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