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Weil am Rhein „Eine Gemeinde der offenen Tür“

Weiler Zeitung

Neues Johannesgemeindehaus: Todtnauer Architekten Thoma, Lay und Buchler gewinnen den Wettbewerb

Von Carina Stefak

Weil am Rhein. Offen und einladend – so wird es aussehen, das neue Gemeindehaus der evangelischen Johanneskirche. Unter sechs eingereichten Entwürfen von Architekten aus ganz Südbaden und der Schweiz hat die neunköpfige Jury am Mittwochabend den Sieger ausgewählt. Dass das Büro Thoma, Lay und Buchler“ aus Todtnau auch den größten Wunsch der Gemeinde in seinem Entwurf berücksichtigt hat, freut nicht nur Pfarrer Walter Baßler sichtlich.

Anfang des Jahres war der Architektenwettbewerb ausgeschrieben worden, sechs Entwürfe wurden eingereicht. Gedanken gemacht haben sich Architekten aus  ganz Südbaden, und auch ein Schweizer Planungsbüro war unter den Bewerbern um den Neubau. Jeder davon hat einen Planungsentwurf und ein Modell angefertigt und bei der Jury eingereicht. Das Rennen gemacht hat die „Architektenpartnerschaft Thoma. Lay. Buchler“ aus Todtnau.

Die neunköpfige Jury bestand aus Mitgliedern der evangelischen Kirchengemeinde Weil am Rhein mit Pfarrer Walter Baßler, den Kirchengemeinderäten Uwe Marchfeld, Gerd Tausendfreund und Dr. Sabine Ohm sowie Christa Grommelt, Mitgliedern des Evangelischen Oberkirchenrats, Jochen Rapp, (Leitung Bau, Kunst und Umwelt) und Jürgen Schlechtendahl (Leitung Kirchenbau) sowie den Architekten Christoph Schmidt (Basel) und Myriam Gautschi (Karlsruhe), die auch Architekturprofessorin an der FH Konstanz ist, als externe Sachverständige. Das Gremium hatte keine leichte Aufgabe, war es doch ein „sehr guter Wettbewerb mit guten bis exzellenten Arbeiten“, wie der beratende Baubürgermeister Christoph Huber betonte.

Doch gerade der unbeteiligte Blick von außen war es wohl, der dem Gremium den Blick schärfte, wie Pfarrer Walter Baßler erklärt. So hätten die externen Sachverständigen in der Jurysitzung nach und nach erläutert, welche unterschiedliche Gemeindemodelle die sechs Entwürfe jeweils vermittelten.

Einer der Entwürfe habe durch seinen schönen Innenhof zunächst das Interesse einiger Jurymitglieder auf sich gezogen, berichtet Pfarrer Walter Baßler. Jedoch, das sei in den Ausführungen deutlich geworden, wirkt die Konstruktion im Zusammenhang mit dem Gebäude „sehr klösterlich, weil sie in sich geschlossen ist“, sagt Baßler. So werden zwar einerseits Sicherheit, Schutz und Geborgenheit vermittelt, andererseits aber auch Abgeschiedenheit und Abschirmung.

Dieses Spannungsfeld beinhalten auch einige der anderen Entwürfe, aber darin findet sich die Gemeinde nicht wieder. „Zentrale Botschaft der Johannesgemeinde ist, dass wir eine Kirche der offenen Tür sein wollen“, verdeutlicht Walter Baßler die Marschrichtung. „Wir wollen einladend sein und auf die Menschen zugehen. Das ist unsere Vorstellung einer Kirchengemeinde.“ Und genau diese galt es mit Blick auf den Neubau des Gemeindehauses auch architektonisch widerzuspiegeln.

Dies ist dem Entwurf der „Architektengemeinschaft Thoma. Lay. Buchler“ offenbar am besten gelungen. Durch die große Glasfront am Gemeindehaus und auch an der Kirche selbst öffnet sich das Gebäude zur Stadt hin. Ein Innenhof ist ebenfalls enthalten, aber eben in einer sich zu Schiller- und Bühlstraße hin ausweitenden Form. „Das lädt doch zum Hinkommen ein“, ist Pfarrer Walter Baßler überzeugt.

Glücklich ist nicht nur er darüber, dass im Siegerentwurf schließlich sogar der große Herzenswunsch der Gemeinde berücksichtigt ist: „Einen gemeinsamen Eingang zu Gemeindehaus und Kirche.“

Wie geht es nun im Prozedere weiter? Wenn die Juryentscheidung nächste Woche auch vom Kirchengemeinderat befürwortet wird, kann das Architekturbüro mit dem Bau beauftragt werden. Die Stadt wird einen Bebauungsplan aufstellen und hat, so Baßler, der Kirchengemeinde bereits signalisiert, ihr diesbezüglich entgegenkommen zu wollen, „damit das Modell, das wir uns wünschen, genau wie geplant realisiert werden kann“.

Weitere Informationen: Pfarrer Walter Baßler lädt alle Interessierten ein, am Sonntag, 26. Juli, nach dem Gottesdienste die Modelle und den Siegerentwurf zu besichtigen. Er wird neben einigen Kirchenältesten vor Ort sein, um Fragen zu beantworten.

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