Weil am Rhein Eine Hommage an Hebel

Weiler Zeitung
Cornelia Schefold-Albrecht sprach über das Geburtshaus und die Kindheit des Dichters. Foto: Weiler Zeitung

Hebelabend im proppevollen Stapflehus mit Rezitationen, Liedern und Biografischem

Von Daniela Buch

Weil am Rhein. Anlässlich des 255. Geburtstags von Johann Peter Hebel hat die Markgräfler Trachtengruppe einen literarisch-künstlerischen Abend im vollbesetzten Stapflehus veranstaltet. Rezitationen aus dem Werk des Dichters, Biografisches, mit den Besuchern gemeinsam gesungene Lieder und ein Umtrunk zum Ausklang prägten den schönen Anlass.

Mehr als 60 Interessierte waren gekommen, darunter auch Gäste aus der Schweiz und dem Wiesental. Die Gastgeber um Vorsitzende Paula Röttele hatten ein unterhaltsames, dabei auch lehrreiches Programm für die Besucher vorbereitet, die sich über Bekanntes freuten und Neues zu schätzen wussten.

Als Höhepunkt darf der mit historischen Bildern veranschaulichte Vortrag von Cornelia Schefold-Albrecht gelten, Trägerin des Hebeldanks 2014, verliehen vom Hebelbund Lörrach, und heutige Besitzerin des Geburtshauses von Johann Peter Hebel am Totentanz Nummer 2 in Basel. Sie spannte einen Bogen von Hebels Geburt, Kindheit und Ausbildung bis hin zu seiner Karriere.

Ein Haus wird für den Standort am Totentanz bereits im Jahr 1302 angegeben. In den 1750er Jahren vermietete der Schneidermeister Niklaus Riedtmann einige Räume des Hauses an Johann Jakob Hebel, der im Hause des Majors Iselin vor dem St. Johanns-Tor als Diener angestellt und mit der Hausangestellten Ursula Oertlin aus Hausen im Wiesental verheiratet war.

Johann Peter Hebel wurde am 10. Mai 1760 in einer Stube auf der Rheinseite des Hauses geboren. Die Taufe fand in der Peterskirche statt. Niklaus Riedtmann wurde der „Vizegötti“. Den Sommer verbrachten die Hebels als Bedienstete in Basel, den Winter in Hausen. Im Jahr nach der Geburt starben der Vater und die wenige Wochen alte Schwester an Typhus, als Hebel dreizehn Jahre alt ist, stirbt auch seine Mutter.

Zwar hatte sich Johann Peter Hebel gewünscht, seinen Ruhestand im Geburtshaus verbringen zu können, doch besuchte er es im Jahre 1812 zum letzten Mal und verstarb am 22. September 1826 in Schwetzingen. Im Hebelzimmer befindet sich übrigens auch das Clavicembalo von der Pfarrerstochter Gustave Fecht, die mit Hebel freundschaftlich verbunden war und dessen Verbindung zu Weil am Rhein begründete.

Wem gehört denn eigentlich der Johann Peter Hebel, ging die Trachtengruppe in Ablehnung an Helene Zapf mit einem Gedicht der Frage nach, auf die sich keine Antwort finden lässt außer die, gemeinsam die Erinnerung an ihn und sein Werk zu bewahren. Eine der, wie er meinte, „wohl schönsten Geschichten Hebels aus den Kalendergeschichten“, brachte Rudolf Burger in Erinnerung: „Der seltsame Spazierritt“, der Vater und Sohn nach zahlreichen Ratschlägen und Maßregelungen am Ende dazu bringt, den Esel nicht zu reiten, sondern zu tragen, und damit die Botschaft trägt: So weit kann es kommen, wenn man es allen Leuten recht machen will. „Kürzer, treffender und prägnanter hat es vor und nach Hebel niemand mehr verstanden, eine so grundlegende Einsicht zu formulieren“, sagte Rudolf Burger.

Die fröhlichen Gesänge traditionellen Liedguts, dessen Auswahl mit Stücken wie „Komm lieber Mai und mache“ oder „Der Mai ist gekommen“ perfekt auf die Jahreszeit abgestimmt waren, wurden instrumental von den Musikschülerinnen Anna Sergejew und Annika Rohr an der Geige sowie von ihrem Lehrer Radion Burd am Klavier begleitet.

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