Weil am Rhein (ag). Die Idee ist einfach und charmant und wird immer beliebter. Bevor ein altes, defektes Gerät oder ein löchriges Kleidungsstück einfach weggeworfen wird, trifft man sich in einem so genannten Repair-Café mit Gleichgesinnten und schaut gemeinsam, ob nicht vielleicht doch noch etwas zu retten ist. Mit dem Repair-Café Weil am Rhein eröffnet am Samstag, 29. März, im Friedlinger Kesselhaus von 10 bis 15 Uhr der erste Reparaturtreff dieser Art in der weiteren Region. Die Idee stammt aus den Niederlanden. Von den Gründern erhielten die Weiler nach Bezahlung einer Schutzgebühr praktische, aber auch rechtliche Tipps zur Durchführung. So gibt es zum Beispiel eine Vorschlagsliste, welche Werkzeuge bei einem solchen Treff vorhanden sein sollten. Ein „Repair Café“ kann und will keine Werkstatt ersetzen. Eine Garantie, dass die Geräte hinterher alle wieder funktionieren gibt es nicht. Außerdem werden die Gäste dazu angehalten, unter Anleitung selbst aktiv zu werden. Auch Preise gibt es keine. Jeder Besucher entscheidet am Ende selbst, was er für Kaffee und Reparatur in die Trinkgeldkasse geben möchte. Für die Auftaktveranstaltung konnten fünf Elektrotechniker, zwei Allrounder und eine Näherin als Experten gewonnen werden. Sie geben ehrenamtliche Hilfestellung bei der Reparatur von alten Geräten. Denn erfahrungsgemäß sei es oft nur eine Kleinigkeit, die fehlt, sagt Monika Merstetter, die das Repair-Café mit ins Leben gerufen hat. Es ist als eine von drei Ideen aus dem „VHS-Forum: Kaleidoskop“ hervorgegangen. Und oft sei die Qualität der alten, lieb gewonnenen Geräte prinzipiell auch noch gut. So dass es sich durchaus lohnt, ihnen eine zweite Chance zu geben, auch wenn sie rein monetär gesehen nichts mehr wert sind. Und für die Ehrenamtlichen ist so ein Repair-Café ebenfalls ein Gewinn. Handelt es sich doch zumeist um begeisterte Tüftler, die ihr Wissen gerne an andere weitergeben. Viele von ihnen, wie Organisator Martin Roch, kommen vom Deutsch-Französischen Forschungsinstitut ISL in Saint-Louis. Für Monika Merstetter schließt sich auf diese Weise ein Kreis, ging doch auch die Gründung des Weiler Volksbildungswerks im Jahre 1951 maßgeblich auf Mitarbeiter des Instituts zurück, namentlich auf Hubert Schardin und Edgar Dietz. Davor, dass die Idee nicht ankommen könnte, hat Monika Merstetter im Übrigen wenig Angst, nachdem schon bei der Vorsbesprechung zwei Besucher mit defekten Wasserkochern aufkreuzten. Sie hatten von der Veranstaltung im Radio gehört. „Die gute Resonanz macht optimistisch und spornt an“, freut sie sich auf den Samstag. Einmal im Monat soll das Repair Café künftig stattfinden.