Weil am Rhein Einsatz auf dem Platz – und dahinter

Weiler Zeitung
Damian Mohler von der „Tian Long Guan“-Kampfschule in Arlesheim zeigte mit seinem Team den fernöstlichen Löwentanz (links), Christian Leitherer bewegte sich mit der „Bond’s Big Band“ auf eher heimischem Terrain und überzeugte mit seinen Musikern. Fotos: Carina Stefak Foto: Weiler Zeitung

Präsidentin Rülke und OB Dietz würdigen bei der feierlichen Sportlerehrung Vereinsarbeit und Ehrenamt

Von Carina Stefak

Weil am Rhein. Ihretwegen waren alle da: die Sportler des Jahres der Stadt Weil am Rhein. Doch nicht nur den Hand- und Fußballern, den Leichtathleten und Judokas, der Schwimmerin, dem Turner, dem Footballer oder den Reiterinnen, den Tischtennis-, Hockey- und Wasserballspielern galt als Nominierte und Geehrte bei der Sportlerehrung 2015 Respekt. Sportringpräsidentin Doreen Rülke und Oberbürgermeister Wolfgang Dietz würdigten auch die Helfer im Hintergrund und betonten einmal mehr die ehrenamtliche Vereinsarbeit.

„Die Sportlerehrung hat eine lange Tradition und soll den Dank einer Gesellschaft und einer Stadt an ihre sportlichen Vertreter ausdrücken. Dank und Anerkennung von kollektiven und individuellen Leistungen, die nicht alltäglich sind“, sagte Rülke. Sie gratulierte allen Nominierten, unabhängig davon ob sie eine Medaille mit nach Hause nehmen. „Das Training und die Übungsabende, die Mehrfachbelastung mit Schule und Sport, Beruf und Familie, der enorme Aufwand der Wettkampfteilnahme – alles hat sich ausgezahlt.“

Rülke bedachte aber auch die Trainer, Helfer, Eltern, Fans und Sponsoren, die den Breiten- und Leistungssport unterstützen. „Ohne engagierte und motivierte Menschen außerhalb der sportlichen Betätigung wäre der Sport in den Vereinen nicht machbar.“ Ohne Führung müssten die Vereine aufgelöst werden, und Sport wäre ein individuelles und teures Vergnügen. Ohne Übungsleiter fiele jede Trainingsstunde aus. Ohne Kampf- oder Schiedsrichter könnten keine Wettbewerbe ausgetragen werden, ohne Veranstalter kein Fest.

Oft erhielten diese Kräfte keinen Applaus, seien vielmehr Adressaten für Kritik. Doch ihr Einsatz müsse gewürdigt werden – außerhalb und innerhalb der Vereine. Dass bei dieser Sportlerehrung in der Kategorie „Verdiente Mitglieder“ mangels Vorschlägen erstmals niemand ausgezeichnet wird, bezeichnete Rülke als „sehr schade“.

Eine Gesellschaft ohne Ehrenamt sei eigentlich kaum vorstellbar. Gleichwohl steuere die Entwicklung genau in diese Richtung, und jeder Verein könne ein Lied davon singen, wie schwer es sei, „Menschen zu finden, die Verantwortung übernehmen und ihre Zeit investieren möchten“ – ganz besonders bei den Führungskräften. Hier zog Rülke einen Querverweis zur Problematik innerhalb des Turn- und Sportrings, der Team und Präsidenten sucht.

Nicht nur der Sieg zählt

Auch Oberbürgermeister Wolfgang Dietz lobte alle Sportler, die „auf einen guten Wettkampf hingearbeitet hätten – nicht unbedingt auf einen guten Sieg“, und deren Nominierung sicher Ansporn für die nächsten zwölf Monate sei.

Wie Rülke appellierte auch Dietz in seinem Grußwort an die Anwesenden im Saal, selbst aktiv zu werden und sich einzubringen. Mit dem Bild der „Galeriesportler“, die sich höchstens an der Fernbedienung verausgabten, und der „Platzsportler“, die sich tatsächlich sportlich betätigten, verdeutlichte er die Situation des vielbeschworenen Ehrenamts: „Alle reden davon, aber nur wenige tun es.“ Häufig werde auch lautstark gefordert, dass die Stadt aktiv werden solle. „D’Stadt sott, heißt es dann gerne. Aber die Stadt sind wir alle“, betonte Dietz und rief nach einer „kreativen gesellschaftlichen Eigenleistung. Alles andere ist gelenkter Sport, und das kann kein Ziel einer Gesellschaft sein“.

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