Das jedes Jahr stattfindende weihnachtlich-festliche Konzert vom Glockenturm der Altweiler Kirche hat an Heiligabend wieder zahlreiche Besucher auf den Lindenplatz gezogen. Ein Bläserensemble der Weiler Stadtmusik sorgte für die schönen Klänge. Von Renate Wendt Weil am Rhein. Traditionell und zur Freude aller Beteiligten gehörte zur instrumentalen Besetzung auch wieder Dieter Steininger als ehemaliger Stadtmusik-Dirigent, der wie gewohnt mit seiner großen Tuba den Turm erklomm. Schließlich ist es für die Musiker ein gern gepflegter Brauch geworden, mit ihrem Repertoire aus einer Reihe bekannter Weihnachtslieder auf den Heiligen Abend einzustimmen. Für die meisten Besucher, darunter seit Jahren bereits ein fester Stamm, ist jener vor dem nachmittäglichen Familiengottesdienst angesetzte Auftritt der Turmbläser schon ein absolutes Muss geworden und gehört zum festlichen Ablauf des Heiligen Abends einfach dazu. Viele Besucher, die sich kennen, umarmten sich herzlich und wünschten sich gegenseitig „frohe Weihnachten“ oder setzten sich auf den Bänken des Platzes mit Freunden und Bekannten zusammen, um bei mitgebrachtem Glühwein und Gebäck zu verweilen. So herrschte auf dem Platz die Atmosphäre einer großen, familiären Weihnachtsfeier, die bei so manchen die Hektik der Festvorbereitungen vergessen ließ. Und spätestens nach dem ersten Vortragsstück „Zochter Zion“, das aus luftiger Höhe vom Turm her erklang und weit über Alt-Weil hinaus zu hören war, herrschte unten auf dem Platz eine andächtige Stille. Gefallen an dem alle Jahre wieder gepflegten Brauch hatten jedoch vor allem die Turmbläser: Dazu gehörten neben Dieter Steininger Julian Krumrey (Tenorhorn), Michael Moser (Saxophon), Timo Steininger und Patrick Eble (Horn) sowie die Trompetenspieler Clemens Hütter, Björn Kaufmann und Lukas Guggenbühler. Nach dem schon seit über 20 Jahren gewohnten Ritual trafen sich die Aktiven zunächst auf dem Lindenplatz. Danach wurde der jedesmal erneut spannende und abenteuerliche Aufstieg mit Instrumenten und Notenständern in den alten Glockenturm gemeistert. Von der Empore aus führt der Weg über einen Steg in den Turmanbau, wo es mehrere steile Stufen sowie als letztes Höhenhindernis eine Eisenleiter durch eine schmale Bodenluke zu erklimmen gilt. Nach dem von Kirchendienerin Gabi Mehlin-Müller per Hebel ausgelösten lautstarken Einläuten konnte das Turmkonzert beginnen: „Alle Jahre wieder“, „O Tannenbaum“, „O du fröhliche“, „Fröhliche Weihnacht überall“ oder „Stille Nacht“ zählten dabei unter anderem zu dem klassisch-weihnachtlichen Repertoire der Turmbläser, das unten auf dem Platz mit viel Beifall belohnt wurde.