Weil am Rhein Freundschaft im Leid und in der Freude

Weiler Zeitung
Maire Jean-Marc Deichtmann (l.) und OB Wolfgang Dietz im Gespräch. Foto: Dorothee Philipp Foto: Weiler Zeitung

Neujahrsempfang in Hüningen: Supermarktpläne und Radwegprojekt werden vorangetrieben

Von Dorothee Philipp

Hüningen. In gewohnt festlichem Rahmen hat Hüningen am Donnerstagabend seinen Neujahrsempfang im Triangle gefeiert. Über 500 Gäste waren gekommen, der launige Begrüßungsparcours des Conférenciers umfasste eine lange Liste von Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Gekommen waren auch die beiden Hüninger Alt-Bürgermeister René Moebel und Etienne Martin. Aus Weil waren OB Wolfgang Dietz und Bürgermeister Christoph Huber dabei.

Dass in Frankreich wegen des Terroranschlags auf die Redaktion der Pariser Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ erhöhte Vorsichtsmaßnahmen gelten, zeigte die dezente Präsenz von Polizei im Foyer und vor dem Eingang. Maire Jean-Marc Deichtmann sprach die tragischen Ereignisse vom 7. Januar in seiner Rede an vorderster Stelle an und dankte all jenen, die sich am 9. Januar spontan auf dem Abbatucci-Platz zusammengefunden haben, um gegen die Barbarei ein Zeichen zu setzen. Insbesondere lobte er „unsere Freunde aus Weil am Rhein mit meinem Kollegen Wolfgang Dietz an der Spitze“, die bei dieser Aktion bewiesen haben, dass Freundschaft im Leid wertvoller ist als in der Freude.

Mit den Plänen für einen Supermarkt der Kette „Super-U“ mit einer Verkaufsfläche von 3990 Quadratmetern auf dem alten Plasco-Areal geht es offenbar voran. Die Kommission des Departements für die Ansiedlung von Märkten hat inzwischen grünes Licht gegeben, sodass man allen juristischen Hindernissen zum Trotz hoffen könne, das Projekt baldmöglichst zu realisieren, sagte Deichtmann, nannte aber keinen Termin.

Den Befürchtungen des Einzelhandels wegen Konkurrenz hielt er entgegen, dass Wettbewerb die Grundlage des Handels und seiner Dynamik sei, was dem Wohl des Verbrauchers diene. Dicke Bretter gilt es zu bohren für ein jahrelang geplantes Radwegprojekt von der Passerelle am Rhein entlang nach Basel. Da diese Trasse über zwei Firmengelände führt, greift die Vorschrift „Prävention gegen technologische Risiken“, die die offizielle Ausweisung eines Radwegs durch ein Industriegelände schier unmöglich macht. Erst die Übernahme durch BASF habe positive Perspektiven eröffnet, sodass das Projekt noch vor diesem Sommer realisiert werden kann, meinte Deichtmann mit einem humorvollen „Ouf!“ und einem Seitenhieb auf die „erstickende Bürokratie“.

Das Rahmenprogramm im „Triangle“ hatte es wieder in sich: Die Gäste hatten Gelegenheit, Ausschnitte aus dem Programm des Festivals „Compli’ Cité“ zu sehen, das gestern angelaufen ist und 23 Veranstaltungen mit Tanz, Theater, Film und Comedy an acht verschiedenen Spielorten in Hüningen, St. Louis und Weil am Rhein beinhaltet.

Eine Truppe aus Kanada zeigte eine atemberaubende Tanzperformance mit Breakdance-Elementen, die „Cie les Fleurs de Bach“ aus Bordeaux, ein Quartett mit zwei Violinen und zwei Celli, setzte mit ihren Instrumenten den „Cri du Lustre“ akustisch in Szene. „Wir haben es hier doch ganz einfach, uns immer wieder zu verschiedenen Anlässen zu begegnen“, meinte Dietz nach dem Ende des offiziellen Teils.

Räumliche Nähe und kurze Wege

Die räumliche Nähe der Partnerstadt habe besonders nach der Eröffnung der Fußgängerbrücke als direkte Verbindung ihre Vorteile. „Wir können da auch spontan sagen, wir kommen morgen zur Demonstration“, meinte der OB mit Blick auf den 9. Januar.

Dass bei diesem kleinen Grenzverkehr viele Bekanntschaften und Freundschaften entstehen, zeigte sich darin, dass der OB und seine Frau permanent umlagert waren. Unter ihren Gesprächspartnern war auch der 87-jährige André-Paul Weber, der Grandseigneur der europäischen Verständigung und „Vater der Palmrainbrücke“.

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