Weil am Rhein Frieden in der Welt

Weiler Zeitung

Umfrage: Was sich Weiler Bürger für 2016 wünschen

Von Carina Stefakund Sarah Trinler

Was wünscht man sich fürs neue Jahr, damit dieses ein besseres wird? Den meisten Menschen fällt es schwer, diese Frage ad hoc zu beantworten. „Uns geht’s doch gut“ oder „wir haben doch alles“ sind Aussagen von Weiler Bürgern, die die Lokalredaktion befragt hat. Ein Ziel steht in Zeiten wie diesen aber klar im Mittelpunkt: Frieden in der Welt – im Großen und im Kleinen.

Weil am Rhein. Zögern, Luftholen und Innehalten, das ist es, was die Frage nach den Wünschen für das neue Jahr 2016 bei den meisten Befragten zunächst hervorruft. „Es gibt so vieles, das man sich für alle Menschen wünscht“, sagt der Weiler Künstler Patrick Lützelschwab. „Frieden und Einigkeit in der Welt“, bringt er es schließlich auf den Punkt. Für ihn ist das aber nicht nur eine Floskel – Lützelschwab macht sich stark für gegenseitigen Respekt und Toleranz für ein friedliches Miteinander als Voraussetzung dafür, dass Frieden überhaupt gelingen kann.

Jemand, der Lützelschwabs Gedanken praktisch nachvollziehen kann – und auch das Gegenteil davon erfahren hat – ist Ismael Hofothman aus Syrien. Er hat seiner vom Krieg zerstörten Heimat Aleppo gemeinsam mit seiner Frau Roza Kasem den Rücken gekehrt und ist als Flüchtling in der Haltinger Notunterkunft gelandet. Der 24-Jährige wünscht sich eine friedliche Gesellschaft, in der Freiheit und Sicherheit keinen Widerspruch darstellen, und in der es Hoffnung gibt, ein ganz normales Leben führen zu können – „so wie es sich jeder Mensch wünscht“.

Auch John Sunday, Thug Life und Ismail Mufti wünschen sich ein besseres Leben und hoffen, dies in Deutschland zu finden. Alle drei sind afrikanische Flüchtlinge und seit kurzem in der Haltinger Notunterkunft. „Ich bin sehr glücklich, dass ich heute noch am Leben

bin“, sagt John Sunday. Er bete jeden Tag für ein langes Leben, hoffe, bald eine Arbeit zu finden und sein Leben in den Griff zu bekommen.

Ein anderer junger Mann, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, weil er dadurch Repressionen der Regierung seines Heimatlandes gegenüber seiner Familie, die dort geblieben ist, fürchtet, betont ebenfalls als allererstes, wie glücklich er ist, in Deutschland angekommen zu sein. Auch er wünscht sich eine anständige Arbeit, mit der er Fuß fassen und von der er irgendwann leben kann. Zunächst aber will er deutsch lernen, denn das, so sagt er, ist die Grundlage für alles weitere.

Auch Dr. Jörg Roßkopf fällt es angesichts der Flüchtlingsthematik und der vielen schlimmen Schicksale schwer, einen fröhlichen Neujahrswunsch zu äußern. „Unsere Probleme sind relativ, wir leben auf einem hohen Niveau und eigentlich geht es uns sehr gut“, stellt Roßkopf fest. „Ich würde mir wünschen, dass die Menschen viele Dinge eher als Chance sehen und nicht als Risiko, dass sie die Dinge, die passieren, annehmen und dabei immer positiv denken. Immer nur schwarz zu sehen – das geht doch nicht!“

Auch mit Blick auf die Flüchtlingsherausforderung, aber ebenso wegen anderer Themen wünscht sich Barbara Hütter-Gerst für 2016 vor allem Zusammenhalt. „In der Familie und in Haltingen“, sagt die Haltingerin, die sich in der Bürgerinitiative gegen eine Weiterführung der Nordwestumfahrung auf dem Hochgestade engagiert.

Auch Peter Stell, Abteilungsleiter der Faustballer im TV Weil, ist bescheiden, was Begehrlichkeiten angeht: „Große Wünsche hat man mit fast 74 Jahren keine mehr“, sagt er und lacht, „höchstens Gesundheit für meine Familie und mich und für meinen Freundeskreis“.

Das wünscht sich auch Ingrid Martini, Vorsitzende

des Frau-

ensing-

kreises

Ötlingen,

, die

es

bedauert,

dass man

gerade

zum Ende

des Jahres

kaum zum

Durch-

atmen

kommt. Für das neue Jahr wünscht sich Ingrid Martini deshalb vor allem ein bisschen Ruhe und Entspannung. „Ruhige, friedliche Tage, in denen ich meinen Hobbies nachgehen kann, stehen auf meiner Wunschliste für 2016“, sagt Martini. Das ganze Jahr über hat sie viel zu tun, gerade auch in ihrer Tätigkeit als Singkreis-Vorsitzende. „Doch ich mache das gerne, mein Herzblut hängt an dieser Arbeit und ich bekomme zudem auch viel Unterstützung“, betont Martini

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