Weil am Rhein Friedlinger Visionen auf einem großen Tisch

Weiler Zeitung
Hauptamtsleiterin Annette Huber und Stadtplanerin Ina-Maria Wölfel (v.r.) führen Interessierte persönlich durch die Ausstellung „3Land“ im Rathausfoyer, unter anderem Gert Keller (rechts). Foto: Boris Burkhardt Foto: Weiler Zeitung

Expertinnen führen durch die Ausstellung zum Raumentwicklungsprojekt „3Land“ im Rathausfoyer / Modell ist aber kein Bauplan

Von Boris Burkhardt

Weil am Rhein. Die Ausstellung im Weiler Rathaus soll den Bürgern das Raumentwicklungsprojekt „3Land“ plastisch näher bringen. Stadtplanerin und Hauptamtsleiterin erklären in den kommenden Wochen immer mittwochs persönlich die Visionen für Friedlingens trinationale Nachbarschaft.

Das Wasser hat es Gert Keller besonders angetan: Für den Rhein, die Wiese, den Hüninger Kanal und das Basler Hafenbecken wurde beim Modell Spiegelglas verwendet. Bestehende Gebäude, Straßen und Brücken sind weiß, geplante Gebäude blau und solche, die umgenutzt werden sollen, rosa. Das über 15 Quadratmeter große Modell der Entwicklungsregion Basel – Weil am Rhein – Hüningen als Teil der Wanderausstellung „3Land“ steht seit Ende März im Foyer des Rathauses (wir berichteten). Für die Dauer der Ausstellung bis zum 24. April stehen Stadtplanerin Ina-Maria Wölfel und Hauptamtsleiterin Annette Huber zusätzlich jeden Mittwochnachmittag Rede und Antwort, wie bereits diese Woche.

So versucht Wölfel, Keller zu beruhigen, dass in den Visionen genügend Raum für Spaziergänger und Velofahrer am Rheinufer vorgesehen sei. Der Wasserliebhaber fürchtet, das Ufer am Rheinpark könnte zugebaut werden wie in Rheinfelden oder Konstanz. „Die Zugänglichkeit zum Rhein ist ein wesentliches Ziel der Vereinbarungen“, versichert Wölfel. Zugleich mahnt Huber immer wieder die fünf Interessierten, die an der Führung teilnahmen, dass das Modell trotz seines Detailreichtums nur ein Modell sei: „Es ist nicht so, dass morgen begonnen wird, zu bauen.“

Hauptvision auf Friedlinger Seite ist die Erweiterung des Rheinparks als „multifunktionaler Landschaftsraum“, sprich Wohn- und Gewerbenutzung mit großzügigen Grünflächen, dem angesprochenen Zugang zum „grünen öffentlichen Rheinufer“ und Wegeverbindungen zu den Nachbarstädten. Von den drei neuen Fußgänger- und Busbrücken, die geplant sind, wird keine von Friedlingen aus geschlagen; dort gibt es ja die Passerelle nach Hüningen. Geplant ist allerdings eine Fußgängerverbindung über die Hafeneinfahrt von der Quaispitze des Dreiländerecks zum Ufer auf der Seite des Rhein-Centers, das für wenige Meter noch zu Basel gehört.

Weitere Visionen für den Friedlinger Rheinpark wurden bei einer Bürgerbeteiligung im vergangenen Jahr gesammelt: Kioske, Buvetten, Gastro-Hütten, Boulebahn mit Sitzbänken, Beachvolleyballfelder, Bänke im unmittelbaren Uferbereich und sogar ein weitläufiger Sandstrand mit „entsprechender leichter Möblierung“. Neue Gebäude sind im Vergleich zu Hüningen und Basel wenige geplant.

Auch wenn die jetzige Ausstellung im Rathausfoyer ebenso wenig wie die Führungen als Mitwirkungsverfahren gedacht sind, legen Wölfel und Huber laut eigener Aussage Wert auf die Rückmeldungen der Bürger. „Wir möchten die Stimmung einfangen“, sagt Huber. Dazu liegt der Ausstellung auch ein Fragebogen bei, den die für das Projekt verantwortliche Internationale Bauausstellung Basel 2020 (IBA) auswerten wird. Die IBA verspricht, sie wolle „herausfinden, wo eventuell der Schuh drückt, und gleichzeitig neue Ideen sammeln“.

In den kommenden Wochen bis zum 24. April, jeweils mittwochs um 16 Uhr werden Wölfel und Huber persönlich Fragen am Modell und in der Ausstellung beantworten. Die Ausstellung an sich ist durchgängig zu den Rathausöffnungszeiten bis 18 Uhr offen. Danach wird sie vom 29. April bis 22. Mai im Basler Bau- und Verkehrsdepartement und vom 29. Mai bis 21. Juni in der Église de Garnison in Hüningen zu sehen sein. Speziell für Berufstätige weist Huber darauf hin, dass die Hüninger Ausstellung auch am Wochenende zugänglich sein wird.

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