Weil am Rhein „Für den Sport wäre eine kooperative Lösung schön“

Weiler Zeitung
Laguna: Seit Juli wird eine Parkgebühr fällig. Foto: Siegfried Feuchter Foto: Weiler Zeitung

Seit Juli anfallende Parkgebühr am Laguna sorgt für Unmut / Antrag auf kostenfreie Nutzung für Sportler

Weil am Rhein (ste). Die Parksituation im Nonnenholz ruft offenbar Unmut bei jenen Autofahrern hervor, die häufig am Laguna-Badeland parken, weil sie dort selbst Sport betreiben oder ihre Kinder abliefern. Ein Antrag von Matthias Moser, Präsidiumsmitglied des Turn- und Sportrings, hat bei dessen Generalversammlung für eine angeregte Diskussion gesorgt.

Moser, der für die Schwimmsport-Gemeinschaft sprach, geht es um die pauschale Gebühr von zwei Euro für alle, die den Parkplatz nutzen. Dass es nach einer Besprechung mit der Laguna-Geschäftsführung nur für Trainer „Erleichterungen“ gebe, die restlichen Teilnehmer und Eltern jedoch weiterhin bezahlen müssten, sieht Moser als Problem.

Dass die Geschäftsführung aus dem Parkplatz Einnahmen generieren müsse, könne nicht zulasten der Vereine gehen. „Nach Rücksprache mit dem Badischen Schwimmverband sind wir der einzige Verein, der nun Parkgebühren entrichten muss“, so Moser.

Schwimmer, die regelmäßig zum Training kommen oder Eltern aus den umliegenden Gemeinden, die ihre Kinder zum Sport bringen, müssten tief in die Tasche greifen. Bei drei Trainingstagen pro Woche könnten die Parkgebühren den jährlichen Vereinsmitgliedsbeitrag von 46 Euro um das Dreifache übersteigen.

„Diese Summe können wir nicht auf unsere Beiträge draufschlagen, damit unsere Schwimmer den Parkplatz während des Trainings kostenlos nutzen können“, betonte Moser. Ein Mitgliederschwund wäre die Folge. Den befürchtet Moser aber auch, falls alles so bleibt, wie es ist, und die Schwimmer selbst bezahlen müssen: „Die suchen sich einen anderen Verein.“ Daher beantragte die SSG, der Sportring möge sich bei der Stadt für eine kostenfreien Parkplatznutzung für Vereinsmitglieder während der Trainingszeiten einsetzen.

Während einige Vertreter der Mitgliedsvereine wie DLRG-Vorsitzende Birgit Wolf den Antrag unterstützten, gab es auch kritische Stimmen. „Warum muss immer alles umsonst sein“, fragte Uwe Stefanucci (KSV), der monierte, dass „man in Weil immer bis ans Geschäft oder Schwimmbecken fahren will“. Am Festplatz hinter dem Dreiländergarten gebe es genügend Parkplätze, „die paar Meter kann man wohl laufen“.

Günter Koller vom Skiclub brachte als Isteiner die Sichtweise eines Auswärtigen an. Eltern, die ihre Kinder von Außerhalb brächten, seien auf das Auto angewiesen und, da es sich nicht lohne, hin- und herzufahren, auch darauf, es während des Trainings abzustellen. Im Übrigen sei, wie Koller bemängelte, auch die Parksituation am Schulzentrum Egerstraße während des Sportbetriebs schwierig. Es gebe einfach zu wenig Parkplätze und „gerade für Auswärtige sind diese wichtig“.

Kollers Ausführungen konterte OB Wolfgang Dietz mit dem Verweis, dass die Parkplatzzahl mit der Sanierung der Sporthallen sogar noch erhöht worden sei. Auch gebe es abends genügend Parkplätze an der Hauptstraße. Generell stellte Dietz klar: „Wir sind nicht Istein. Wir sind eine Stadt mit 30 000 Einwohnern, die jährlich selbst mehrere hundert Fahrzeuge kaufen. Wir produzieren bereits selbst Engpässe.“ Günter Koller bemüht sich, die Debatte zu entschärfen: „Wenn ich mich in Weil amüsieren will, bezahle ich gerne Parkgebühren – aber für den Sport wäre eine kooperative Lösung schön.“

„Wir haben 200 000 Euro in die Sanierung des Laguna-Parkplatzes gesteckt. Bei der Höhe der Gebühren orientieren wir uns an anderen Bädern“, entgegnete Dietz nüchtern. Für Eltern, die in zweiter und dritter Reihe parkten, um unbedingt am Laguna zu stehen, wie Skiclub-Vorsitzende Beate Koller berichtete, hat Dietz wenig Verständnis. Die letzte Bucht des Laguna-Parkplatzes in Richtung Hadid-Bau liege weiter entfernt, als die erste auf dem LGS-Festplatz am Ausgang des Dreiländergartens. Bei zwölf Ja-, drei Nein-Stimmen und einer Enthaltung wurde der Antrag angenommen.

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