Von Gerd Lustig Weil am Rhein. Die Stadt Weil am Rhein bastelt weiter fleißig an Energie- und Wärmenetzkonzepten der Zukunft. Für das Gebiet Bleichäcker/Hohe Straße/Vitra ist daher ein integriertes energetisches Quartierskonzept geplant, von dem alle profitieren sollen und auch könnten. An einer Studie hat die Firma Energiedienst monatelang im Auftrag der Stadt gearbeitet, um in diesem Quartier eine bessere und effizientere Energieversorgung zu erreichen. Zwar werden auch künftig die zahlenden Energiekosten auf einem ähnlichen Level liegen wie bisher. Der Einsatz von nachhaltigen und örtlichen Energieträgern hätte jedoch Vorbildcharakter und wäre eine klare strategische Ausrichtung. „Mit solchen Konzepten bin ich der festen Überzeugung, dass wir in Sachen Klimaschutz auf dem richtigen Weg sind“, erklärte daher auch Bürgermeister Christoph Huber. Eingespart werden können nämlich jährlich unzählige Tonnen an CO2-Ausstoß. „Nahwärmeversorgung führt in der Regel immer zu mehr Effizienz und zu niedrigeren Emissionen gegenüber der Einzelversorgung“, betonte auch der städtische Energieberater Thomas Klug. Vorgestellt werden die Ergebnisse der Studie von Klaus Nerz von der Firma Energiedienst. Hausbewohner, Eigentümer und Interessierte sind dazu am Dienstag, 2. Dezember, um 18 Uhr in die Vitra-Vip Lounge eingeladen. Erhofft wird, dass sich viele Anwohner und vor allem auch künftige Bewohner und Eigentümer des Gebiets Hohe Straße für das Konzept erwärmen können. Da mit der Umsetzung des Konzepts bereits vor der Erschließung begonnen werden muss, sollten Interessenten bereits jetzt ihre Absicht anmelden, rät Nerz. Möglich gemacht hat den Plan eines Quartierkonzepts gleich eine Reihe von Faktoren. Zum einen übernimmt der erst im Januar gegründete neue Betriebszweig der Stadtwerke Weil am Rhein, die Nahwärme, die Wärmeversorgung des Gebiets Bleichäcker zum 1. Oktober 2015 dadurch, dass der Vertrag mit dem Contractor nach 15 Jahren dann ausgelaufen ist. Zum anderen gibt es weitere große Potenziale durch das geplante Baugebiet „Hohe Straße“ und auch Potenziale in Sachen Wärme im Bereich des Vitra-Campus. Weiterhin ist aus Gründen der Wirtschaftlichkeit weitestgehend der interne Verbrauch des erzeugten Stroms in den Einrichtungen (Schulen, Pflegeheim, Kindergarten) wichtig. Und letztlich könnte die so genannte „Kalte Nahwärme“ zum Tragen kommen. Hier muss aber erst ein hydrogeologisches Gutachten erstellt werden, um zu sehen, ob denn genügend Grundwasser vorhanden ist, das im Sinne der „Kalten Nahwärme“ mit Entnahme- und Schluckbrunnen genutzt werden kann. Kombiniert werden soll dies zudem mit Wärmepumpen und der Photovoltaik-Technik. Für dieses Gutachten in Sachen Nahwärme hat die Stadt Mittel in Höhe von 40 000 Euro fürs nächste Haushaltsjahr bereitgestellt. Diese Technik bietet nicht nur die geringste Feinstaubbelastung, sondern auch noch die Möglichkeit zur Kühlung im Sommer. Sollte indes nicht Grundwasser zur Wärmenutzung da sein, wäre auch eine Hackschnitzelanlage eine interessante Lösung. In diesem Fall könnte allerdings nicht allein auf Ressourcen aus dem Umfeld zurückgegriffen werden.