^ Weil am Rhein: Für ein Wir-Gefühl der Weiler Jugend - Weil am Rhein - Verlagshaus Jaumann

Weil am Rhein Für ein Wir-Gefühl der Weiler Jugend

Weiler Zeitung

JugendStadtjugendpflege will Freizeitangebot in den Jugendzentren ausbauen / 20 500 Euro im Haushalt

Mit den Freizeitaktivitäten in der Offenen und Mobilen Jugendarbeit hat die Weiler Stadtjugendpflege den richtigen Riecher: das Angebot ist vielfältig und beliebt und soll weiter ausgebaut werden. Ein Fokus liegt auf der Ausbildung von Jugendwarten und auch das Ziel, den jungen Weilern „eine europäischen Identität“ zu vermitteln, behält Stadtjugendpfleger Reza Begas 2016 fest im Blick.

Von Carina Stefak

„Das Schlimmste an der heutigen Jugend ist, dass man nicht mehr zu ihr gehört“, sagte der spanische Maler Saldvador Dali, den Stadtjugendpfleger Reza Begas in seiner Vorstellung des Jahresberichts der Offenen und Mobilen Jugendarbeit zitierte. Damit brachte er einige Mitglieder des Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschusses zum Schmunzeln und gegen die 20 500 Euro, die dafür im Haushalt 2016 beantragt werden, hatte denn auch keiner etwas einzuwenden.

2900 Euro können durch Teilnehmergebühren gedeckt werden, 17600 Euro sind Zuschussbedarf. Dass dieses Geld gut angelegt und die Erhöhung von 1000 Euro berechtigt ist, machte Begas in seinem Bericht zu den diesjährigen Aktivitäten und dem Ausblick auf 2016 deutlich.

Zunächst stellte Begas das Team der Offenen Jugendarbeit in den Treffs „La Loona“ in Friedlingen, „JuKe“ in Haltingen und Jugendcafé in Alt-Weil vor – darunter zwei Studentinnen der Dualen Hochschule, eine FSJ’lerin und zwei Mitarbeiter der Kaltenbach-Stiftung – sowie der Mobilen Jugendarbeit (unter anderem in Haltingen, Ötlingen und Märkt), die von zwei weiteren Kaltenbach-Mitarbeitern organisiert wird.

Nur wenige Mädchen

Weil sich im Zuge des gesellschaftlichen Wandels auch die Lebenswelt der Jugend verändere, müssten die konzeptionellen Grundlagen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit angepasst werden. Begas hob auf die Medienpädagogik ab, die durch die Neuen Medien und das veränderte Kommunikationsverhalten der Jugendlichen in den Fokus rücke. „Wir wollen sie auf ihren Kanälen erreichen“, erklärte er, deshalb werden die Neuen Medien – beispielsweise der Umgang mit Youtube – in die Jugendarbeit integriert.

In den Kinder- und Jugendzentren „La Loona“ (Friedlingen) und „JuKE“ (Haltingen) gelten Leitlinien wie Offenheit und Freiwilligkeit. Es gibt geschlechtsbezogene Angebote, speziell für Jungs oder nur für Mädchen, paritätisch besetzte Betreuerteams und auch Kinder- und Jugendliche werden einbezogen.

Das wesentliche Element ist die Freizeitgestaltung, allerdings ist an diesen „Orten pädagogischen Handelns“ die Präsenz von Pädagogen während einer Mindestöffnungszeit von 20 Wochenstunden gegeben. Ausgebildete Jugendwarte machen erweiterte Öffnungszeiten möglich. Es wird Wert gelegt auf demokratische Erziehung, interkulturelle Kompetenz und gegenseitigen Respekt.

Zum Leitbild der Stadtjugendpflege gehört die „pädagogische Förderung der individuellen Persönlichkeit“ der Jugendlichen, von denen viele einen Migrationshintergrund haben, den es zu berücksichtigen gelte. „Gleichzeitig wollen wir gerade im Dreiländereck eine europäische Identität bei den Jugendlichen fördern“, betonte Begas.

Ein „Instrument“ ist das Sommerferienprogramm „Ziemlich beste Freunde“ in Zusammenarbeit mit dem Land Baden-Württemberg, das abenteuerliche und nicht gerade alltägliche Ausflüge in Deutschland, nach Frankreich oder in die Schweiz beinhaltet und laut Begas sehr schnell ausgebucht war. „Einige der Teilnehmer haben sich danach gleich für das Betreuungsprogramm in den Herbstferien angemeldet“, freut er sich. Aktionstage und Ferienangebote sollen 2016 ausgebaut werden.

Auch die klassischen Bausteine der Jugendarbeit wie gemeinsame Koch-, Back- und Grillaktionen, Bowling, Kartfahren, Fußballturniere, „Session in the City“ und die Filmenacht bleiben erhalten und werden noch erweitert: So soll es ein binationales Angebot mit dem Forum Jeunes in Hüningen geben.

Ein Fokus liegt auf Jugendwart-Schulungen, Präventionsarbeit, Jugendschutz, Gesundheitsförderung und Genderarbeit. Mit Bedauern haben die Räte zur Kenntnis genommen, dass von den Jugendlichen in den Zentren nur ein Viertel weiblich ist. Angebote nur für Mädchen gebe es aber, betonte Begas. Um weitere Jugendliche zu erreichen, will man mit der „aufsuchenden Arbeit“ mehr auf die Zielgruppe zugehen.

Umfrage

Bundeswehr

Braucht Deutschland wieder die allgemeine Wehrpflicht?

Ergebnis anzeigen
loading