„An Fasnacht sind wir besonders gefordert“, sagt die Weiler Revierleiterin Kathrin Mutter. „Kinder- und Fasnachtsumzüge, Guggenkonzerte oder Bälle – es gibt viele Veranstaltungen in unserem Zuständigkeitsgebiet.“ Weil die Polizeistärke begrenzt ist und die Kräfte nicht überall sein können, wird jedes Jahr eine spezielle Fasnachtsplanung gemacht. Von Carina Stefak Weil am Rhein. „Dafür setzen wir uns im Team zusammen, schauen, was ist angemeldet, machen eine Lagebewertung mit Gefahreneinschätzung, und daraus folgt dann die Kräfteplanung“, sagt Mutter. Relevant sind die Erfahrungen der Vorjahre, ob frühere Veranstaltungen friedlich abgelaufen sind oder ein Einschreiten der Polizei notwendig war. Berücksichtigt werden aber auch die generelle Gemengelage, temporäre Entwicklungen wie das Verhalten bestimmter Gruppen oder ganz bestimmte Phänomene. Gezielt werden dann die Schwerpunkte gesetzt, in diesem Jahr sind und waren das der Binzener Fasnachtsumzug am vergangenen Wochenende, der laut Mutter „insgesamt sehr friedlich“ verlaufen ist, das Monsterkonzert am 13. Februar und der Buurefasnachtsumzug am Valentinstag, „weil dorthin viele tausend Menschen kommen“. Was den Umfang der Manpower angeht, „schauen wir, dass wir die entsprechende Stärke für unser Konzept zusammentrommeln“. Dazu gehört – weil keine Kräfte vorgehalten werden können – schon vorab weitere Kräfte der Bereitschaftspolizei anzufordern, die aus Göppingen oder aus Lahr anreisen. Zur unübersichtlichen Gemengelage aus vielen Veranstaltungen mit tausenden Feierfreudigen kommt der Umstand, dass dabei getrunken wird und „die Wechselwirkungen zwischen Alkohol und Gewalt sowie Alkohol und Straßenverkehr“, erklärt Kathrin Mutter. Wird dann auch verstärkt kontrolliert" „Grundsätzlich ist unser Arbeitsschwerpunkt, für Sicherheit und Ordnung zu sorgen sowie Gewalt- und Straftaten zu verhindern. Dazu gehören auch Verkehrskontrollen – hier wird es in Zusammenarbeit mit dem Verkehrskommissariat einige Aktionen geben.“ Bei den Hallenveranstaltungen wie Hemdglunkibälle und Guggebälle am Abend ist die Polizei nicht zuständig; hierbei für Ordnung zu sorgen, ist Sache des Veranstalters. Allerdings ist es möglich, sich von den Profis beraten zu lassen. „Es gab schon Anfragen für Sicherheitskonzepte“, weiß Kathrin Mutter, beispielsweise was die Durchführung von Taschenkontrollen und die Grundlagen des Jugendrechts angeht. „Wenn es diesbezüglich Fragen gibt, sprechen wir gerne darüber“, sagt Mutter und verweist auf das Altweiler Straßenfest, bei dem auch ein Sicherheitsdienst beordert worden war und es mit Veranstaltern und Vertretern der Stadtverwaltung im Vorfeld entsprechende Gespräche gegeben hat. Im Nachgang zu den Vorkommnissen in Köln und Vorkehrungen andernorts, im Zuge derer Fasnachtsumzüge abgesagt worden sind, sowie zur Bitte der Narrenzünfte, die Taxifahrer mögen während der Fasnachtszeit keine Frauen stehen lassen, sagt die Revierleiterin entschärfend: „Die Ereignisse in Köln sind nicht vergleichbar. Was dort passiert ist, war schlimm, keine Frage; und ich kann nachvollziehen, dass Bürger nun verunsichert sind. Aber ich glaube, wir sollten uns unser Leben nicht kaputt machen lassen und diese Ängste nicht dominieren lassen.“ Eine normale Vorsicht hingegen und ein gesundes Misstrauen seien jedoch immer gut. Abschließend sagt die Revierleiterin, sie wünsche sich „eine friedliche Fasnacht mit anständigen und gut gelaunten Narren“; gleichzeitig macht sie aber auch deutlich: „Für Krawallmacher oder Menschen, die die Fasnacht dazu nutzen, um Straftaten zu begehen, haben wir keinerlei Verständnis.“