Weil am Rhein-Haltingen. Engagierte Haltinger Bürger wollen verhindern, dass die Stadt bei der Weiterführung der Nordwestumfahrung die Trassenvariante 2 wählt, weil dadurch der letzte Grüngürtel in Haltingen-West durchschnitten würde. Deshalb laden die Bürger am Samstag, 13. Juni, um 14 Uhr zu einer Ortsbegehung ein. Dazu haben die Initiatoren Gabriele Moll, Barbara Hütter Gerst, Harald Kainz sowie die Familien Kadoch, Haage und Breitenfeld im betroffenen Gebiet Haltingen-West Flyer an die Haushalte verteilt. Das Treffen dient als Information für die Haltinger und als Vorbereitung zur öffentlichen Infoveranstaltung am 23. Juni im Weiler Rathaus und der eine Woche später stattfindenden Abstimmung zur Vorzugsvariante im Gemeinderat. Bei Ortsbegehung wird Variante vorgestellt Der Hintergrund ist laut Initiatoren, dass bisher von der Stadt Weil am Rhein aufgenommene Trassenvarianten auch oberhalb des Natur- und Vogelschutzgebiets Krebsbach durchführten und neben der Natur auch das letzte Naherholungsgebiet der Bürger von Haltingen- West durchschneiden würden. „Vielen Haltingern war dies bislang gar nicht bewusst“, erklärt Gabriele Moll. Diesen Grünstreifen möchte die Gruppe für Haltingen erhalten.           Das Planungsbüro Fichtner hat im Auftrag der Stadt und zusammen mit Weiler Bürgern verschiedene Fortführungsvarianten der Umfahrung ausgearbeitet. Von vielen Vorschlägen favorisierten das Planungsbüro Fichtner und die Stadt  letztlich drei Varianten. Eine bevorzugte Variante habe die   „Bürger-Beteiligungs-Arbeitsgruppe“ nach intensiver Prüfung abgelehnt, nämlich die Variante 2. Diese Straßen-Variante führte direkt am Naturschutzgebiet Krebsbachtal/Wöschbach entlang und wäre noch zusätzlich mit vier Meter hohen Lärmschutzwänden versehen. „Durch solch eine ,Stadtautobahn’ wären insbesondere die Bewohner von Haltingen-West  erheblich tangiert. Das Lärmaufkommen und der zu erwartende permanente hohe Lärmpegel sowie der Abgasgestank wäre auch dem Naturschutzgebiet Krebsbachtal mit seiner zahlreichen Flora und Fauna abträglich, ja würden es ad absurdum führen“, erklären die Bürger. Zusätzlich würden wertvolle Feld- und Wiesenfreiflächen in Haltingen zubetoniert. Nur Schilder alleine machten keine Naturschutzgebiete. „Die Belastung wäre wohl so groß, dass es das Naturschutzgebiet als solches nur noch dem Namen nach gäbe. Des Weiteren handelt es sich beim Naturschutzgebiet und auch bei der Peripherie um ein Naherholungsgebiet, das nicht nur Haltinger Bürgern als solches dient“, heißt es in der Presseerklärung. Und weiter: „Der Haltinger Käfig-West mit Bau der Stadtautobahn auf dem so genannten Hochgestade wäre dann perfekt.“ Eine lebenswerte Umwelt lasse diese Variante 2 nicht zu, betonen die Haltinger Initiatoren der Ortsbegehung. „Nach Bahn-Streckenbündelung, Erhöhung der Taktfrequenz sowohl von Güter- als auch Fernverkehrszügen, nach Dauerstau in ganz Weil und Haltingen, nach Autobahnverdichtung und permanentem Lkw- Stau darf dieser Variante 2 kein Vorzug gegeben werden“, fordern Bürger von Haltingen-West und kritisieren, dass diese Variante in der Priorisierungsliste der Stadt auf Platz zwei zu finden ist.