Von Holger Ansorge Weil am Rhein. Geschafft. Endlich wich die Anspannung dem beschwingten Glücksgefühl nach erfolgreicher Arbeit. Erleichtert lachend verbeugten sich die 20 Realschüler aus den Klassenstufen fünf bis neun nach rund zwei Stunden Musical-Theater vor dem klatschenden Publikum in den vollbesetzten Stuhlreihen. Ihr „Lampenfieber“ hatten sie jetzt überstanden. So hieß das diesjährige Theaterstück der Musical-AG der Realschule Dreiländereck, das in der Aula der Schule  Premiere feierte, musikalisch von der Trommel-AG der Schule unterstützt wurde und viel Beifall bekam. Die Leiterinnen der Musical-AG, Barbara Siefert und Julia Marx, hatten in diesem Jahr von den jungen Darstellern viel verlangt. In dem Stück, das selbst von den Schwierigkeiten einer Musical-Aufführung an einer Schule erzählt, mussten sie nicht nur schauspielernd, sondern auch singend ihr Talent beweisen. Im Mittelpunkt stand dabei die schüchterne Paula (Michelle Stickel), die zunächst großen Respekt vor dem schulinternen Casting hat, jedoch nach und nach ihr Talent zeigen – und sich dabei am Ende gegenüber so manchem zickigen Lästermaul behaupten kann. Der Spaß am Schauspiel war den Jugendlichen durchweg anzumerken. Kein Wunder, entstammt der Inhalt des Stückes doch ihrer unmittelbaren und medialen Lebenswelt. So machte es den Darstellern sichtlich Freude, zunächst ihre „Null-Bock-Einstellung“ auf die  vermeintlich öde Schulveranstaltung „Musical“ zu präsentieren, um dann das mühsame Überwinden von Selbstzweifeln und lästigen Konflikten mit Eltern und Freunden darzustellen. Das lustvolle Vorspielen von mehr oder minder begabten Sängern, Selbstdarstellern, Tänzern und Akrobaten vor einer sprücheklopfenden Jury war einer der Höhepunkte des Abends – und den Teenagern aus zahlreichen Talente-Shows im Fernsehen offensichtlich bestens bekannt. Das Hauptthema des Musicals, die Angst eine Schwelle zu überschreiten, wurde am Ende stimmungsvoll im gemeinsamen Schlusssong „Da ist eine Tür und ein Schritt, der sich lohnt, geh’ über die Schwelle“ aufgefangen. Jetzt standen alle gemeinsam – mit Paula – auf der Bühne, und es herrschte die pure Freude darüber, eine verschworene Gemeinschaft geworden zu sein und die Herausforderung, „Lampenfieber“ gemeistert zu haben. Im Stück – aber natürlich auch in echt.