Weil am Rhein (ste). Dauerbrenner, aber auch neue Impulse standen im Fokus der Fragerunde, die sich an die Vorstellung von Wolfgang Dietz bei der Weiler SPD angeschlossen hat. Nachdem der OB die vergangenen 16 Jahre hatte Revue passieren lassen und die Kernthemen seiner Pläne für eine dritte Amtszeit vorgestellt hatte (wir berichteten), war es an den Sozialdemokraten, Dietz’ Position zu den für sie wichtigen Themen abzuklopfen. n  Verkehr: Die Verkehrsregelung in Alt-Weil, die Wolfgang Knopf als „Stückwerk“ kritisierte, geriet als erstes aufs Tapet. Hier hakten Knopf und Johannes Foege nach. „Die Zahl der Fahrzeuge ist im Vergleich zur Einwohnerzahl überproportional gestiegen“, verdeutlichte Dietz. Die Menschen würden ein Gesamtkonzept verlangen, dieses gebe es jedoch nicht. Mit Blick auf das hohe Verkehrsaufkommen auch an Radlern und insbesondere an Schülern, die durch Alt-Weil über Riehen nach Lörrach fahren, müsse man eventuell die Radwegelage verbessern. n  Umfahrung: Was mit dem Verkehr passiert, wenn die Fußgängerzone in der Hauptstraße kommt, wollte Wolfgang Budry wissen. „Die Gartenstadt als Umfahrung ist tabu“, stellte Dietz klar. Der Verkehr könne nur über Bühlstraße und B 3 sowie über Breslauer und Römerstraße weiträumig auf die Zollfreie gelenkt werden. Hier sieht er die Turmstraße als wichtige Zulaufader. Der Durchstich nach Friedlingen wäre ideal gewesen, dies sei nun jedoch passé. Dietz nimmt aber auch die Bevölkerung in die Pflicht. „Viele meinen, sie müssen überall hinfahren und dann direkt vor Ort parken können – das geht nicht. Die Weiler müssen sich umstellen.“ n  Fußgängerzone: Früher habe der Handel die Errichtung einer Fußgängerzone in der Hauptstraße abgelehnt, aus Sorge, die Kunden könnten mangels Parkmöglichkeiten wegbleiben. Inzwischen habe sich dies verändert, merkte Dietz an. Und falls „es zur Tramverlängerung kommt, müssen wir den Individualverkehr ganz rausnehmen“. Stefan Reinelt betonte, „innerstädtische Räume, in denen man flanieren kann“, seien für das Lebensgefühl in einer Stadt wichtig. n  Integrationskurse: Mit Blick auf die Sprachförderung informierte Nilufar Hamidi: „Viele Leute warten auf einen Platz, aber die Kurse sind voll.“ Gerade in Friedlingen gebe es viele Menschen, die seit Jahren in Deutschland lebten, aber noch immer kaum deutsch sprechen. Zwar gebe es das Internationale Frauencafé im Mehrgenerationenhaus, das als niederschwelliges Angebot gerne genutzt werde, aber bei weitem nicht ausreiche. Laut Dietz hat die VHS Schwierigkeiten, Lehrer für Deutsch als Fremdsprache zu bekommen, „aktuell ist die Nachfrage einfach groß“. Daher regte er an, die niederschwelligen Angebote auszuweiten. Renate Strobel hakte nach, ob die Gemeinde die Sprachkurse nicht bezuschussen könnte, 155 Euro pro Kurs seien eine Menge Geld. Dietz versprach, das mitzunehmen. n  Entwicklung im Rheinvorland: Nach den verkehrsbaulichen Veränderungen im Rheinvorland erkundigte sich Johannes Foege. Im Bereich Colmarer und Hafenstraße sei die Erweiterung des Rheinparks angedacht, wobei Grünflächen ausgedehnt werden sollen, so Dietz. Weiter nördlich werde man ein größeres Containerterminal brauchen, denn während Straße und Schiene überlastet seien, habe die Binnenschiffahrt noch Kapazitäten. Allerdings könne man dies nicht ohne die Schweizerischen Rheinhäfen entscheiden, die zu einem Drittel in der Rheinhafengesellschaft und damit ebenfalls im Boot sitzen.