Das ist keine Frage! Dem Sportring gehören 36 Mitgliedsvereine mit rund 12 000 Mitgliedern an. Wenn nun der Sportring als Stimme der Vereine gegenüber der Stadt auftritt, dann hat er ein ganz anderes Gewicht, als wenn ein einzelner Verein seine Anliegen vorbringt. Weil am Rhein ist eine Sportstadt, entsprechend braucht sie auch eine starke Interessenvertretung. Wir sind der Stadt dankbar, dass sie so viel für den Sport und die Vereine tut. Norbert Nußbaumer und Remo Schamberger von der Schul- und Sportverwaltung sind ausgezeichnete Ansprechpartner, die sich für unsere Anliegen engagieren.
Haben Sie sich für Ihre Amtszeit ein vorrangiges Ziel gesetzt?
Es muss Ausschau nach einer Präsidentin oder einem Präsidenten gehalten werden, um eine langfristige Lösung zu bekommen. Ideal wäre eine politisch ambitionierte Person. Dass dies schwierig wird, ist zu befürchten, aber wir geben die Hoffnung nicht auf. Auch die Parkgebühren für die Benutzung des Laguna-Parkplatzes im Nonnenholz werden uns beschäftigen, da die SSG bereits den Verlust von Mitgliedern befürchtet. Vielleicht findet sich für die betroffenen Vereine eine Lösung.
Wie erklären Sie sich, dass immer weniger Leute bereit sind, Verantwortung in Vereinen oder in Dachorganisationen wie dem Sportring zu übernehmen?
Das hängt mit der Kommerzialisierung zusammen. Viele Jugendliche wollen nicht mehr in Vereinen gebunden sein, weil man sich neben der sportlichen Tätigkeit auch im Vereinsleben einbringen und bei Festen sowie anderen Anlässen auch mal helfen muss. Also zahlen junge Leute lieber, gehen ins Fitnessstudio oder spielen gegen Geld Tennis oder Badminton, um nur wenige Beispiele zu nennen. Hinzu kommen die Auswirkungen des Ganztagsunterrichts an den Schulen. Heute ist es nämlich ein Problem für die Vereine, Jugendliche zu gewinnen, da diese immer weniger Freizeit haben.
Wäre das nicht auch eine Aufgabe für den Sportring, in dem Bereich tätig zu werden?
Eine vordringliche sogar. Das ist die Herausforderung für die Vereine und den Sportring, wie man dieser Entwicklung gegensteuern kann. Hier geht es um die Zukunft der Vereine. Die bereits bestehende Kooperation mit den Schulen auszubauen ist sicher ein Weg. Das ist ein spannendes Thema, dem man sich schnell und intensiv annehmen muss.