Weil am Rhein Grüne schlagen Alarm wegen Bäumen

Beatrice Ehrlich
Im Mooswald, rund um den Spielplatz, ist bereits markiert, welche Bäume gefällt und welche stehen bleiben sollen. Foto: Beatrice Ehrlich

Der Grünen-Fraktion macht das Ausmaß der Fällungen im Weiler Wald Sorgen. Sie fordert einen vorläufigen Stopp.

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Weiler Gemeinderat hat sich am Sonntagabend mit dem Antrag auf weitere Baumfällungen zu verzichten, an Bürgermeister Wolfgang Dietz gewendet. Grund sind einer Pressemeldung zufolge anstehende Fällungen im Bereich des Kinderspielplatzes im Mooswald.

Sorgen um Bäume im Bereich Mooswald

„Wir haben heute von besorgten Bürgerinnen und Bürgern die Mitteilung bekommen, dass weitere Rodungen im Bereich Mooswald/Kinderspielplatz anstehen. Bäume sind mit pinken Kreuzen und anderen Markierungen versehen – unabhängig von der Distanz zu den Spazierwegen oder dem Spielplatz“, schreiben die Grünen. „Bürgerinnen und Bürger wurden nicht informiert und sind entsetzt. Auch hier stellt sich die Frage, ob tatsächlich alle Bäume gefällt werden müssen“, heißt es weiter. Nach dem Wunsch der Grünen soll so lange auf Baumfällungen verzichtet werden, bis Forstamtsleiter Bernhard Schirmer sie umfassend aufgeklärt habe, aus welchen Gründen gerodet werde und wie die Aufforstung im Stadtgebiet aussehen solle.

Die Fraktion fordert die Expertise eines weiteren Sachverständigen in diesen forstlichen Angelegenheiten, welche, so schlägt Fraktionssprecher Martin Fischer vor, über das Trinationale Umweltzentrum (Truz) organisiert werden könnte. Des Weiteren sollte die Bevölkerung über Rodungen umfassender informiert werden. Durch die steigenden Temperaturen sei der Wald im Stadtrand existenziell, begründen die Grünen ihren Vorstoß. Der Wald nehme C02 auf und kühle die Innenstadt ab. Sie mahnen an, die Sorgen der Bevölkerung ernst zu nehmen.

Stadtverwaltung nimmt Stellung

Im Mooswald direkt rund um den Kinderspielplatz stünden noch Verkehrssicherungsmaßnahmen an, teilt die Stadt Weil auf Nachfrage mit.

Mit Schildern waren die Zugänge zum Spielplatz im Mooswald am Montag versperrt. Foto: Beatrice Ehrlich

Dort würden Bäume auch in vier bis fünf Metern Höhe gekappt, um den bei Spielplätzen wichtigen Schattenwurf zu erhalten. Betroffen sei auch der Bereich nahe der S-Bahn-Gleise, wo Bäume in die Oberleitung fallen können, informiert Stadtsprecher Mirko Bähr. Fällungen stehen auch an der Nonnenholzstraße an. Die Autobahn GmbH habe die Stadt zu Verkehrssicherungsmaßnahmen im Bereich der Autobahnauffahrt bei Märkt aufgefordert, da dort schon ein Baum auf die Fahrbahn gestürzt sei.

Offen sei, wann dies angegangen werde. In der Finanzausschusssitzung am 8. April werde der Leiter des Forstbezirks, Bernhard Schirmer, die weitere Vorgehensweise erläutern. Der Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2024 war im Dezember Tagesordnungspunkt im Gemeinderat, erinnert Bähr. Der Betriebsplan einschließlich Holzeinschlag wurde vorgestellt. Bei den Wirtschaftszielen sei auf geplante Hiebmaßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit am Sohleck und am Mooswald hingewiesen worden. Diese Zeitung kann dies bestätigen: im Dezember wurde ein Holzeinschlag von 500 Festmetern von OB Dietz angekündigt. Zu der diesbezüglichen Ratsentscheidung gab es in der Folge keine Widerrede oder Gegenstimmen.

„Menschen sind empfindlicher geworden“

Die Menschen seien aufgrund des Klimawandels kritischer und empfindlicher geworden, vermutet der Stadtsprecher auf die Frage hin, warum Bürger Fällarbeiten hinterfragen. Dies sei grundsätzlich begrüßenswert. Bähr räumt aber auch ein, dass die Einschläge in diesem Jahr von der Menge her schon massiver seien. Auch in anderen Jahren seien aber regelmäßig Verkehrssicherungsmaßnahmen durchgeführt worden, etwa an der Alten Straße oder an der Straße im Sohleck in Richtung LGS-Gelände.

  • Bewertung
    11

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading