Von Jasmin Soltani Weil am Rhein. Die Gelegenheit zu einer ersten Diskussion mit der Firma Cemagg über die von ihr geplante „Dreiländer-Galerie“ an der Hangkante haben am Dienstagabend 25 Weiler Einzelhändler beim Informationsabend von „Weil-aktiv“ genutzt. Dem Cemagg-Geschäftsführer Andreas Thielemeier und anderen Projektpartnern gegenüber machten sie im Alten Rathaus ihr wichtigstes Anliegen deutlich: die gute Anbindung des 16 500 Quadratmeter großen Einkaufszentrums an die Innenstadt. Geschäftsführer Andreas Thielemeier, der die Projektidee und das Unternehmen Cemagg vorstellte, hob gegenüber den „Weil-aktiv“-Mitgliedern hervor, dass dem Investor viel an einer guten Zusammenarbeit mit den Einzelhändlern liege. Anregungen und Ideen würden im Verlauf der weiteren Planung möglichst mit aufgenommen, schließlich sei noch längst nicht alles in trockenen Tüchern. Bekanntlich wird es von einem Bürgerentscheid mit abhängen, ob das Center realisiert wird oder nicht (siehe dazu nebenstehenden Bericht). Außerdem wird es ein Raumordnungsverfahren geben. Susanne Eisenbarth vom Büro Firu, das den Bürgerbeteiligungsprozess in der Stadt moderiert, notierte denn auch alle am Abend geäußerten Vorschläge. Sie sollen im Projektteam besprochen werden. Jens Siegfried vom Architekturbüro Chapman/Taylor erläuterte das bauliche Konzept und zeigte in einer Animation die einzelnen Ebenen des dreigeschossigen geschwungenen Baukörpers, das sich über eine Glasfront zur Innenstadt öffnet und neben 60 Shops auch Gastronomiebetrieben und einer Kindertagesstätte Platz bietet. Die Mitglieder von „Weil-aktiv“ um den Vorsitzenden Irimbert Kastl machten deutlich, dass sie immer noch Probleme bei der Anbindung des Centers an die Innenstadt sehen. Positiv aufgenommen wurde gleichwohl, dass das Parkhaus auch außerhalb der Center-Zeiten zugänglich sein soll und dass es einen direkten Ein- und Ausgang von den Parkebenen auf die Müllheimer Straße geben soll, ohne dass die Nutzer zwingend durchs Center gehen müssen. In der regen Diskussion kam auch der Vorschlag eines Glasdachs als Verbindung zwischen Kaufring und neuem Center auf. Der Weiler Geschäftsmann Harald Ermuth gab zudem zu bedenken, dass das denkmalgeschützte Rebhus einer Öffnung des Centers zur Innenstadt im Weg stehe. Er regte an, einen Erwerb durch die Cemagg und eine Integration in das Center zu prüfen. Angeregt wurde in der Runde zudem ein Shuttle-Bus vom Center entlang der Hauptstraße, damit auch weitere Teile der Stadt leichter erreichbar werden. Die Aufteilung der Flächen im Center soll laut Verkaufsmanagerin Carolina Veith viel Platz für kleinere Läden bieten, und es sollen auch regionale Anbieter berücksichtigt werden. Veith machte deutlich, dass es etwa bei den vorgesehenen 7000 Quadratmetern für Bekleidung nicht darum gehe, sie an drei große Anbieter zu verpachten. Vielmehr orientiere man sich, wie auch beim Branchenmix, am vorhandenen Angebot in der Stadt, das ergänzt werden solle. Iris Johann vom Modehaus Schöne regte an, nicht nur bei den Branchen, sondern auch beim Sortiment genau zu analysieren, was in Weil fehlt, und die Anbieter entsprechend auszuwählen. Wer die künftigen Mieter sein werden, konnte Thielemeier zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht sagen. Ebenso unklar ist noch die Höhe des Mietzinses, der mit zehn bis 100 Euro je Quadratmeter angegeben wurde. Thielemeier versprach die Gespräche mit dem Einzelhandel zu vertiefen, sobald die Auswirkungsanalyse vorliegt.