Weil am Rhein Händler-Vereinigung „Weil aktiv“ könnte wiederbelebt werden

Marco Frraune
Handel ist Wandel – die Händlervereinigung „Weil aktiv“ ist dabei derzeit inaktiv. Foto: Marco Fraune

Klaus-Michael Effert will das auf Eis liegende Sprachrohr noch nicht aufgeben. Wichtig könnte dies noch bei einer ganz zentralen Infrastruktur-Erweiterung werden.

Weil sich vor einem Jahr kein Vorsitzender für „Weil aktiv“ gefunden hat, ruht die Händlervereinigung seitdem. Doch das muss nicht zwangsläufig das Aus und die Auflösung bedeuten, erklärt Effert, der die Vereinigung kommissarisch führte, im Gespräch mit unserer Zeitung. So gebe es hinter den öffentlich sichtbaren Kulissen durchaus Bewegung.

Aus den Reihen des Gemeinderats spürt Effert, dass eine Händlervereinigung für Weil am Rhein weiter gewünscht wird. „Die Gemeindepolitik hat Interesse an einem Fortbestand von Weil aktiv.“ Die WWT als städtische Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft hat zwar die Abwicklung und Bewerbung der Einkaufsgutscheine übernommen, doch das Fehlen einer klassischen Händlervereinigung, wie es sie auch in anderen Großen Kreisstädten gibt, kann nicht komplett kompensiert werden, weiß Effert.

Kleine und große Akteure

Den Knackpunkt stellt die Front-Figur dar. „Noch hat sich keiner gemeldet“, erklärt Effert mit Blick auf die Vorsitzenden-Suche. Gleichzeitig spürt er, dass etwas Bewegung in die Sache kommt – ohne konkret werden zu wollen. Womöglich Mitte Juni könnte es Neuigkeiten geben.

Klaus-Michael Effert Foto: wz

Die nicht einfachen Rahmenbedingungen sind den Verantwortlichen neben der Vorsitzenden-Suche aber klar. So gibt es laut Effert speziell aus der Führungsetage der „Einkauf-Insel“ und des „Rhein-Centers“ zwar großes Interesse an dem Wirken einer Händlervereinigung, die verschiedene Aktionen in der Innenstadt anstoßen und realisieren könnte. „Die wollen Dynamik reinbringen.“ Gleichzeitig müssten aber auch die kleineren Geschäfte mit an dem gemeinsamen Strang ziehen. Die Frage ist laut Effert: „Wie kriegt man die zusammen?“

Die Tram-Folgen

Sollte 2026 der Bau der Tram-Verlängerung durch die Haupteinkaufsmeile Hauptstraße anstehen, müsste die Stadt dies gut vorbereiten, so Effert. Nach der Fertigstellung werde die Tram Belebung in die Innenstadt bringen, doch während der Bauphasen sei vieles zu berücksichtigen – auch die Belange der Händler. „Deswegen ist Weil aktiv sehr wichtig, damit die Händler aktiv eingebunden sind.“ Ganz Weil werde davon profitieren, also neben den Händlern auch die Bürger und andere Gewerbetreibende.

Für größere Aktionen sei einfach eine Händlervereinigung nötig, weiß der 69-Jährige aus vielen Jahrzehnten. Er selbst hatte über rund eineinhalb Jahrzehnte auch den Binzener Frühlingsmarkt organisiert, nach Corona konnte noch keine Wiederbelebung erfolgen. Was für die Zukunft wieder an Aktionstagen für Weil am Rhein möglich ist? „Dieses Jahr glaube ich, ist nichts möglich“, doch klar sei auch danach, dass es nur zusammen gehen wird.

Folgen Dreiländergalerie

Entgegen der Befürchtung von Händlern hat sich laut Effert der Start der „Dreiländergalerie“ nicht negativ auf das Geschäfslegen an der angrenzenden Hauptstraße ausgewirkt. „Es gab keine größeren finanziellen Einbußen wegen der Dreiländergalerie“, weiß Effert. So seien damit verbunden keine größeren Existenzängste mehr verbunden. Speziell Geschäfte, die in der eigenen Immobilie wirken, würden wenig Probleme haben.

Noch Hoffnung

Erst einmal sieht Effert es als Aufgabe an, die Händler möglichst wieder zusammenzutrommeln. Denn so könne es gerade als Einkaufsstadt und Große Kreisstadt auch nicht weitergehen. „Ich sehe einen Hoffnungsstreifen am Horizont.“ Die Händlervereinigung sei noch nicht tot. „Wir hoffen, einen Vorstand zu finden.“

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