Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. Ein lebhafter Meinungsaustausch bei einer Veranstaltung der FDP im „Crea’tif“ hat am Montagabend die vielschichtigen Verkehrsprobleme in der Stadt beleuchtet. Bürgermeister Christoph Huber stand den rund 30 anwesenden Mitgliedern und Bürgern Rede und Antwort. Auch den FDP-Landtagskandidaten Manuel Karcher konnte Ortsvereinsvorsitzender Simon Basler begrüßen. Die Palette der angeschnittenen und diskutierten Verkehrsthemen reichte von Friedlingen über die Innenstadt bis nach Alt-Weil und Haltingen mit der Nordwestumfahrung. Dass es keine Patentrezepte gibt, offenbarte die angeregte Diskussion. Vor allem der zunehmende Verkehr in Alt-Weil beschäftigte die Runde. Dabei gab es teilweise heftige Kritik, weil das Verkehrsaufkommen in Alt-Weil stark zugenommen habe und die verkehrsberuhigenden Maßnahmen in der Römerstraße keinerlei Entlastungseffekte gebracht hätten. „Haltingen, Alt-Weil, Friedlingen – alles ist dicht. Die Stadt hat keine Verkehrskonzepte, das verbittert mich“, sagte Manfred Göppert, der in der Hinterdorfstraße wohnt. Er beklagte massiv, dass diese Straße zur Hauptstraße geworden sei. Denn die meisten Autofahrer, die von der Römerstraße kommen, wie auch Busse und Lastwagen würden durch die Hinterdorfstraße und dann durch die Schutzackerstraße auf die Zollfreie fahren. Dies zumal, da die Navigationsgeräte die Hinterdorfstraße als kürzesten Weg zur Zollfreien angeben. „Das ist ein Nadelöhr in Alt-Weil geworden. Dieses Verkehrschaos kriegt man nicht mehr weg“, sagte Göppert, der die verkehrsberuhigenden Maßnahmen auf der Römerstraße als „Schwachsinn“ bezeichnete. Er forderte zudem ein Lkw-Verbot. In dem Zusammenhang verwies Bürgermeister Huber auf die jüngste Verkehrsschau, bei der man beschlossen habe, für verschiedene Straßen wie Bühlstraße, Turmstraße und Hinterdorfstraße Lkw-Umfahrungen auszuweisen. Das komme zwar keinem Verbot gleich, doch wolle man dadurch die Lastwagen auf die B 3 und Zollfreie lenken. „Das ist allemal ein Versuch wert“, pflichtete Simon Basler bei. Dr. Helmold Graß schnitt das Thema der auf der Altweiler Hauptstraße parkenden Autos an, durch die der Verkehr gedrosselt werden solle. „Man hat die Zollfreie gewollt, und jetzt wundert man sich, dass die Leute auf die Zollfreie fahren“, stellte Graß fest. Weil seit der Inbetriebnahme der Zollfreien Straße sehr viel Verkehr von der Römerstraße nach Alt-Weil fließt, schlug Werner Sänger vor, in Höhe des Vitra-Hauses eine abknickende Vorfahrt Richtung B 3 einzurichten. Doch solches liegt nicht in der Zuständigkeit der Stadt wie sie auch keinen Einfluss auf die Ampelregelung an der Zollfreien in Alt-Weil hat, verdeutlichte Huber. Um aber die breite Zufahrt von der Zollfreien bis zur Hauptstraße in Höhe Grenzacher Weg verengen zu können, ist die Stadt seit einem Jahr in Verhandlungen mit dem Regierungspräsidium. Ziel: Dieses Straßenstück soll zur Ortsstraße abgestuft werden. Dann wird die Stadt die Einfahrtsituation wie auch den Einmündungsbereich zum Riehener Zoll verändern, die Fahrbahn verengen und optische Bremsen ebenso anbringen wie Tempo 30 anordnen. „Darauf warten wir schon lange“, meinte Sänger. Mit den Umbaumaßnahmen verbindet die Stadt die Hoffnung, Alt-Weil entlasten zu können, ebenso durch veränderte Schaltphasen der Ampel an der Kreuzung Breslauer Straße / Römerstraße.
Weil am Rhein Hinterdorfstraße ein Nadelöhr
Weiler Zeitung 21.10.2015 - 00:34 Uhr