Die Ausgewogenheit zwischen den einzelnen Melodiestimmen und Basso Continuo ist das herausragende Merkmal dieses Ensembles. Hervorragend ausgebildete Musiker finden hier zu einem harmonischen Klangbild zusammen. Kazuki Nakano überzeugt mit ihrer wunderbaren Altstimme, konzentriert in sich versunken und doch präzise und hellwach; dazu die bezaubernde Leichtigkeit und Transparenz der beiden perfekt aufeinander eingestimmten Violinen (Andrea Bergmann, Hans Bergmann); sowie Kathrin Hirzel am Violoncello und Bettina Seeliger, die zwischen Cembalo und Orgelpositiv wechselt. Sie ist es auch, die passagenweise die Psalmen rezitiert, die in den Stücken verarbeitet werden. Die innige Hinwendung zu Gott wird in verschiedenen Bildern ausgedrückt.
Das Konzert ist so aufgebaut, dass die Ausgestaltung der Psalmen zunächst innig, fast meditativ und dann zunehmend farbiger und dynamischer erscheint. So erklingen am Ende in „Lauda Jerusalem Dominum“, in dem die Schöpfung lebendig beschrieben wird, einprägsame, fast schon volksliedhafte Melodiesequenzen. Nimmt man die anfangs beschriebenen Geräusche eines Frühlingstags außerhalb der Kirche hinzu, ergibt sich zudem ein überaus reizvoller Bogen in die Gegenwart.