Von Dorothee Philipp Weil am Rhein. Zu einem richtigen internationalen Volksfest für alle wurde gestern die Eröffnung des Kunstwegs „24 Stops“ entlang eines sechs Kilometer langen Wegs zwischen der Fondation Beyeler in Riehen und dem Vitra-Campus in Weil am Rhein mit Open-Air-Installationen  des Künstlers Tobias Rehberger. Im Naturbad Riehen, auf dessen Sonnenterrasse die achte Station, die „Kuckucksuhr“, steht, trafen sich zu den Klängen der Riehener Alphornbläser die Eröffnungsgäste. In einem launigen Gespräch zwischen Vertretern der beteiligten Institutionen – Gemeinde Riehen, Stadt Weil am Rhein, Fondation Beyeler und Vitra Design Museum – wurde das Projekt vorgestellt, das ein Teil der 2020 stattfindenden Ausstellung IBA Basel sein wird. Zehn Jahre lang verpflichten sich die beiden beteiligten Kommunen, für die Verkehrssicherheit und die Wartung der Objekte zu sorgen, die mit spielerischer Leichtigkeit alltägliche Themen aus der Umgebung aufgreifen und ungewöhnliche Aspekte beleuchten: Glocke, Vogelkäfig, Fernglas, Mülleimer und viele andere Objekte, denen man auf den ersten Blick keine Kunsthaltigkeit zutraut. Guy Morin, Regierungspräsident des Kantons Basel Stadt, entwickelte eine Vision, den Weg über die Passerelle bis zur Fondation Fernet Branca in Saint Louis zu verlängern und den Bogen über Bruderholz, Schaulager und Tinguely-Museum wieder zurück nach Riehen zu schlagen. Vitra-Chef Rolf Fehlbaum sprach von einer „mission impossible“, die jetzt verwirklicht worden sei und nicht nur künstlerisch, sondern auch politisch Gewicht habe. Nach Weils Bürgermeister Christoph Huber ist der Durchbruch zur Realisierung mit Swatch als „presenting partner“ gelungen. Nach einem 24-stufigen Countdown zischte bei Null eine Fontäne aus grünem Rauch aus dem Boden: Der Rehberger-Weg war eröffnet. Die Menschen strömten mit Kind und Kegel auf die Strecke, hatten Spaß an den Quiz-Stationen, an denen es kleine Aufgaben zu lösen gab. So wurde der Grenzübertritt nach Alt-Weil nur internationalen Teams „gestattet“. Und was da nicht alles für Nationen zusammenkamen: Frankreich, Italien, Dänemark, Holland, Katalonien, Schweiz und viele andere. Entlang des Wegs konnte man in sehr schöner Atmosphäre verlockende Köstlichkeiten aus der Region probieren, Flammkuchen, neuen Wein, Süßes, Deftiges – der Weg wurde zum Ziel. Oben am Tüllinger Berg konnte man bei strahlendem Sonnenschein eine unvergleichliche Aussicht über das Dreiländereck genießen und auf einem kleinen Bauernmarkt ländliche Leckereien kaufen, bevor es wieder Richtung Vitra-Campus bergab ging. Doch bevor man das Ziel, die große Glocke auf dem Vitra Campus, erreicht hatte, gab es mit dem „Circus Maus“ mit seinen tierischen Artisten noch ein weiteres Highlight zu goutieren. Wo die noch fehlenden zwölf Objekte bis zum Frühjahr aufgestellt werden sollen, verraten leuchtend orangerote Stahlrohrstangen, die oben zu einem Knoten gewickelt sind. Was es mit der Kuckucksuhr an Station acht auf sich hat, erlebt man jeweils zur vollen Stunde: Dann verwandeln sich die beiden Zeiger in einen Vogelschnabel, der laut und vernehmlich „kuckuck“ ruft. u Info www.24stops.info #rehbergerweg