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Weil am Rhein Jahrgang ‘15: Menge und Qualität passen

Weiler Zeitung
Schöne Aussichten bieten die Reben in Weil nicht nur dem Betrachter, sondern auch den Winzern. Fotos: Lacher (2)/Feuchter (2) Foto: Weiler Zeitung

Winzer zu den Ernteaussichten / Hitze war insgesamt eher positiv / Kirschessigfliege kein Problem

Von Ralph Lacher

Weil am Rhein. Trotz ungewöhnlicher Witterung in den letzten Wochen und Monaten mit Trockenheit und Hitze gehen die Winzer im Weiler Stadtgebiet wie alle Kollegen im Markgräflerland von einem guten Weinjahrgang 2015 aus. Die Weinlese wird sowohl für die Haltinger WG-Winzer wie auch für die Ötlinger und Weiler Weinbauern, die als Genossen an die Bezirkskellerei Markgräflerland angeschlossen sind, und die privatvermarktenden Erzeuger Mitte September beginnen.

Für die Haltinger Winzer hofft Michael Heintz auf einen sehr guten Herbst und begründet diese Erwartung damit, dass der trockene Sommer keine negativen Auswirkungen auf Qualität und Menge hatte, die Regenfälle im August bestens passten und der Boden an der Stiege die Frühjahrs-Niederschläge gut gespeichert hatte. Positiv wertet Heintz auch, dass der heiße und trockene Sommer dafür sorgte, dass keine Pilzproblematik auftrat und auch gegen die Kirschessigfliege kein Pflanzenschutzeinsatz nötig war.

Derzeit sei man daran, durch Rebschnitt die Menge zu reduzieren und diese mit den Qualitätserwartungen in Einklang zu bringen. Allerdings weist der WG-Geschäftsführer auch darauf hin, dass für die endgültige Bewertung der Herbstaussichten die nächsten drei, vier Wochen entscheidend seien. Die Menge, so schätzt Heintz, dürfte knapp unter der des Vorjahrs liegen und somit passend sein. Die Hauptlese werde so zwischen dem 15. und 20.  September beginnen. Davor werden die frühen Sorten, etwa der Regent oder der Solrais, gelesen. Letztere Trauben ergeben den Neuen Wein, mit dem ganz traditionell die Weinlese auch in Haltingen eingeläutet wird.

Beeren etwas kleiner als in der Vergangenheit

Auch der Weiler Winzer Ralf Röschard spricht beim Blick auf die Reben am Schlipf von einer sehr guten Aussicht. Menge und Qualität dürften angesichts eines tollen Gesundheitszustands passend sein, sagt der junge Winzer. Die Beeren speziell bei den Burgundern seien zwar kleiner als in der Vergangenheit, was der Trockenheit geschuldet sei. Sie ließen aber gerade deshalb beste Inhaltsstoffe, Oechslewerte und damit Qualität erwarten.

Die Böden am Schlipf, Lehmschicht auf Muschelkalk, hätten die Flüssigkeit aus dem Frühjahr gespeichert. Einzig die Junganlagen mussten gewässert werden. Auch Ralf Röschard ist letztlich froh über die Hitze und Trockenheit, weil so die gefürchtete Kirschessigfliege kein Problem sei. Allerdings müsse man hier weiter wachsam bleiben.

Günter Ehret, Kellermeister der Bezirkskellerei Markgräflerland in Efringen-Kirchen, hat bei seinen Visiten in den Reben, auch denen in Ötlingen an der Sonnhole, durchweg Positives gesehen. Der Gesundheitszustand der Laubwand und der Rebstöcke ebenso wie jener der Trauben sei bestens, die Durchfärbung der Trauben habe eingesetzt. Die Mostgewichte seien mit bis zu 70 Oechsle beim Müller-Thurgau, 80 bei den Burgunder-Sorten und 60 beim Gutedel für den recht frühen Zeitpunkt der Messung in der letzten August-Woche schon sehr hoch.

Winzer bewerten die Hitze positiv

Die „schöne Optik“, so Ehret, lasse sehr gute Qualität und einen Herbstbeginn ab dem 14. September erwarten. Nächste Woche werde man erste Lesen der Sorten Regent und Müller-Thurgau durchziehen, sagt der erfahrene Kellermeister. Auch er bewertet die Hitze für die Weinwirtschaft positiv, weil die Reben, zumindest die Altanlagen, diese bestens überstanden hätten.

Erfreut sei man auch, dass Pilzbefall und Kirschessigfliege ausblieben. Und den Weißweinsorten Gutedel und Müller-Thurgau hätten die Regenfälle von Anfang und Mitte August auch in der Menge gut getan. Zwar seien auch diese Trauben wie die Burgunder kleinbeeriger als in der Vergangenheit, doch das stehe bekanntermaßen für hohe Qualität in Geschmack und Inhaltsstoffen. Kellermeister Günter Ehret geht von einer Menge von 15 bis höchstens 20 Prozent unter jener des Vorjahrs aus.

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