Von Daniela Buch Weil am Rhein. Prävention vor Glücksspielsucht und der Jugendetat sind die großen Projekte, mit denen sich das Jugendparlament derzeit beschäftigt. Die Planung und Umsetzung erfolgt in Arbeitsgemeinschaften, die sich regelmäßig treffen. In der jüngsten Sitzung wurde über den aktuellen Stand der Dinge informiert. Für das Aufgreifen praxisnaher, wichtiger Themen wurde dem Jugendparlament unter dem Vorsitz von Kai Weber seitens der Stadträte Ingrid Pross (Grüne), Andreas Rühle (Freie Wähler), Claus Weibezahl (CDU), und Wolfgang Roth-Greiner (FDP) viel Lob ausgesprochen. Als grundlegendes Ziel sei mit dem Kinder- und Jugendetat verbunden, dass „nicht wieder Erwachsene entscheiden, was mit dem Geld passiert, sondern die Jugendlichen selbst“, erklärte Hauptamtsleiterin Annette Huber. „Danke für die Arbeit, die von Euch in das Projekt gesteckt wird“, sagte sie anerkennend. Als Zeitrahmen, in dem das Jugendetat-Projekt umgesetzt werden soll, gelten vier Jahre, wobei jährlich ein Betrag von 2000 Euro gewährt wird. Aufgabe des Jugendparlaments ist es, ein Bewertungs- und Auswahlverfahren für Anträge zu erstellen und die finanziellen Mittel auf dieser Basis zu verteilen. Erste Rahmenbedingungen wurden zwischenzeitlich erarbeitet, wie Nadine Goldschmidt, die Sprecherin der Arbeitsgruppe, berichtete: So muss die Veranstaltung öffentlich sein und im Stadtgebiet durchgeführt werden, und mindestens einer der Veranstalter in Weil am Rhein wohnen. Wie man die Sache ins Laufen bringen und Interesse wecken könne, sei ebenfalls Bestandteil der laufenden Planungsphase. Glücksspielsucht in den Fokus rücken Einen Workshop oder einen Vortrag zur Prävention von Suchtentwicklung im Bereich Glücksspiel anzubieten, ist das Ziel der mit diesem Thema beauftragten Arbeitsgruppe im Jugendparlament. Man gehe davon aus, dass es eine Dunkelziffer unter Heranwachsenden gebe, die sich im Glücksspiel-Milieu aufhielten, erklärte Kai Weber. Alkohol- und Drogensucht stünden bei Präventionsmaßnahmen meist im Vordergrund, daher wolle das Jugendparlament Glücksspielsucht aufgreifen. Mit dem Zentrum für Suchtprävention „Villa Schöpflin“ in Lörrach als sachkundigem Ansprechpartner wurde bereits Kontakt aufgenommen. In welcher Form das Projekt umgesetzt wird, steht noch nicht fest. Auch die Alterszielgruppe muss noch festgelegt werden. Stadtrat Claus Weibezahl regte an, auch die Präventionsspezialisten der Polizei mit ins Boot zu holen, junge Kollegen, die sich in ihrer täglichen Arbeit mit den jeweiligen Spezialgebieten befassten. Auch hielt er es für sinnvoll, das Alter nicht zu hoch anzusetzen. „So früh wie möglich. Jeder, den wir holen können, ist einer weniger auf der Gefährdetenliste“, riet er. Sehr zufrieden fiel im Jugendparlament die Bilanz der Regionalkonferenz „Session in the City“ zwischen Jugendlichen und Kommunalpolitikern an der Realschule Dreiländereck aus. „Es war ein voller Erfolg und toll organisiert“, meinte Mirsah Aksakalli. Im Rahmen der Regionalkonferenz waren fehlende öffentliche Räume und Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche thematisiert, und dabei auch die Gelegenheit zum Gespräch zwischen Erwachsenen und Jugendlichen vor dem Hintergrund unterschiedlicher Perspektiven gegeben worden. Ein lösungsorientierter Ansatz, der bei den teilnehmenden Jugendparlamentariern gut ankam.