Weil am Rhein Kampf gegen den Autolärm

Weiler Zeitung

Hauptstraße: Zunehmende Klagen über nächtliche Lärmbelästigung in der Stadt

Von Siegfried Feuchter

Röhrende Motoren, Raserei und quietschende Reifen: Vor allem nachts fühlen sich viele Anwohner entlang der Hauptstraße durch Lärm, verursacht durch zu schnell fahrende, hochgetunte Autos und aufheulende Motoren, stark belästigt. Der Ruf nach vermehrten Kontrollen wurde jetzt im Gemeinderat laut.

Weil am Rhein. Stadtrat Matthias Dirrigl (SPD) hat nach Klagen von Anwohnern am Berliner Platz und der Mittleren Straße das Thema aufgegriffen. Auch sein Fraktionskollege Johannes Foege hatte in früheren Sitzungen schon mehrfach auf das Problem aufmerksam gemacht. Gerade zu nachtschlafender Zeit halten sich auf der breiten Hauptstraße viele Autofahrer nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeit, die sich in den einzelnen Abschnitten zwischen 20, 30 und 50 Stundenkilometer bewegt. Hinzu kommt, dass manche Fahrzeuge hochgetunt sind, was für eine zusätzliche Lärmbelästigung sorgt.

Wie kann man den Lärmpegel eindämmen? „Das ist nicht einfach. Denn man muss zu dem Zeitpunkt, an dem Raser unterwegs sind, Geschwindigkeitsmessungen machen und die entsprechenden Fahrer erwischen“, sagte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz. Ingrid Pross (Grüne) wies auf die technischen Vorschriften hin, wie Autos ausgerüstet sein dürfen. Sie regte an, sich die Autonummer zu notieren und Anzeige zu erstatten. „In Deutschland gibt es kein Mangel an Vorschriften und Regelungen“, stellte Dietz fest. Es sei nur eine Frage, ob deren Einhaltung auch überwacht werden könne. „Es braucht Anzeigen, anders geht es nicht“, fügte der OB hinzu.

Mehr oder weniger unbeantwortet blieb die Frage von Johannes Foege, ob er Probleme bekomme, wenn er von seinem Balkon aus zu schnell fahrende Autofahrer mit der Filmkamera festhalte.

Claus Weibezahl (CDU), früherer Weiler Polizeichef, machte aus Erfahrung deutlich, dass nur ein verstärkter Kontrolldruck die unerfreuliche Situation verbessern könnte. Man müsse bei Kontrollen die beanstandeten Fahrzeuge anhalten können, alles andere bringe wenig Erfolg.

Laut Weibezahl hat „ein nicht unerheblicher Teil“ der zu schnell fahrenden Autos ein ausländisches Kennzeichen. Und Rechtshilfeersuchen, beispielsweise in der Schweiz oder Frankreich, seien schwierig. Deshalb plädierte der CDU-Fraktionssprecher dafür, einmal eine Woche lang konsequent jede Nacht zu kontrollieren. Aber dazu müsse man bereit sein, Geld in die Hand zu nehmen, denn für die Kontrollen sei Personal notwendig.

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