Weil am Rhein: Kaum noch Platz für Dauerparker - Weil am Rhein

Weil am Rhein Kaum noch Platz für Dauerparker

Weiler Zeitung 16.01.2015 - 22:11 Uhr

Parkausweise immer beliebter / Im „Insel“-Parkhaus drohen Strafzettel / Vorerst Mahnungen im Rhein-Center

Von Jasmin Soltani

Weil am Rhein. Dauerparkplätze in der Stadt werden immer seltener. In Friedlingen wurde zum 1. Dezember die Parkraumbewirtschaftung eingeführt, auf der Leopoldshöhe gibt es sie seit mehreren Jahren westlich der Bühlstraße und in weiten Teilen der Gartenstadt. Die Einkaufsinsel hat ihre Parkzeiten eingeschränkt, das Rhein-Center wird folgen. Zunehmend begehrt sind deshalb die Parkausweise, mit denen Anwohner, aber auch Gewerbetreibende uneingeschränkt parken können.

In Friedlingen hatte die Stadt mit einem Ansturm auf die Parkausweise gerechnet, nachdem die Parkraumbewirtschaftung nördlich der Hauptstraße im Zuge der Inbetriebnahme der Tram 8 zum 1. Dezember eingeführt worden war. Mit der Ausgabe der Parkausweise wurde deshalb schon im Oktober begonnen. „Da hatten die Mitarbeiter einiges zu tun,“ weiß Hauptamtsleiterin Annette Huber.

Über 400 Parkausweise schon in Friedlingen

Für Bewohner kosten sie jährlich 30 Euro. Bis Mitte November wurden bereits 258 Ausweise für Bewohner ausgestellt, zum Jahresende 2014 waren es 394. Im neuen Jahr sind weitere 15 hinzugekommen. Das Interesse ist auch bei Gewerbetreibenden beachtlich, die für die Parkausweise 120 Euro im Jahr zahlen müssen. Im vorigen Jahr waren es 28 Ausweise in Friedlingen, in den ersten zwei Wochen des neuen immerhin schon sechs.

Einen gewissen Zuwachs gibt es auch auf der Leopoldshöhe, für die bis Mitte Dezember 343 und bis zum Jahresende 363 Ausweise ausgestellt wurden. Allerdings gibt Annette Huber zu bedenken, dass dazu auch Ausweise zählen, die nach Ablauf eines Jahres erneuert wurden. Ähnliches gilt für die 54 bereits in den ersten Januarwochen ausgestellten Dokumente.

Begehrter geworden sind die Ausweise auf der Leopoldshöhe aber vor allem bei Gewerbetreibenden. Waren 2013 noch elf Ausweise ausgestellt, wuchs die Zahl 2014 auf 22. Im neuen Jahr sind bereits sieben Ausweise ausgestellt worden.

Gegen das Dauerparken hat die Einkaufsinsel auf Parkscheiben gesetzt und die Parkzeit auf zwei Stunden begrenzt. Mitte Dezember wurde mittels inseleigenen Parkscheiben, die kostenlos verteilt wurden, und mit entsprechender Beschilderung auf die neue Regelung hingewiesen. Die etwa 50 Parkplätze der Mieter wurden extra gekennzeichnet. Dass die Neuregelung auf den übrigen rund 380 Stellflächen eingehalten wird, überwacht die Firma Park&Control PAC, die mit der Parkraumbewirtschaftung beauftragt wurde. Bislang gab es bei Zuwiderhandlung lediglich Hinweiszettel, seit zwei Tagen sind Bußgelder fällig, die an Tele-Cash-Geräten auch direkt beglichen werden können.

Täglich 70 Dauerparker im Rhein-Center

Die bisherigen Reaktionen auf die Neuregelung seien überwiegend positiv ausgefallen, sagt die Center-Managerin Eileen Michels: „Der Verkehr läuft viel flüssiger und es gibt seltener Rückstau“. Das Parkhaus sei zudem „deutlich leerer als früher“, was ein Zeichen dafür sei, dass viele Dauerparker andere Lösungen suchen.

Im Rhein-Center in Friedlingen erhalten die Dauerperker bislang noch Mahnschreiben an die Windschutzscheibe mit der Aufforderung, das Parkhaus zu verlassen. Im Notfall will Center-Manager Günther Merz mit Hausverbot vorgehen, schließlich handle es sich um ein „privates Parkhaus“. Rund 70 Dauerparker sind es derzeit täglich, sagt Merz. Auch bei insgesamt 1100 Stellplätzen seien das „viel zu viele“. Wenn die Zahl der Dauerparker nicht deutlich sinke, komme man um eine Parkraumbewirtschaftung nicht umhin. Geregelt werden soll das Parken dann über Automaten, wobei Kunden die ersten drei Stunden kostenlos parken sollen. Kassiert werde ab der vierten Stunde, „erst moderat, dann kräftig“.