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Weil am Rhein „Keinerlei Entlastung für Alt-Weil“

Weiler Zeitung

Mit dem Fahrlehrer Michael Baumann unterwegs: Kritik an der neuen Verkehrsregelung in der Römerstraße

Von Siegfried Feuchter

Weil am Rhein. Die Verkehrsprobleme in der Stadt sind ein Dauerthema. Wie beurteilt ein Fahrlehrer, der täglich mit seinen Fahrschülern in der Stadt unterwegs ist und die Situation auf Weils Straßen bestens kennt, die Situation? Unsere Zeitung hat mit Michael Baumann, der seit rund 35 Jahren eine Fahrschule betreibt, eine kleine Stadttour unternommen.

Aus der Sicht eines Fahrlehrers hat Michael Baumann, der seit über 30 Jahren beratendes Mitglied der Verkehrskommission und bei den Verkehrsschauen dabei ist, vorhandene Schwachstellen aufgezeigt. Einige wenige kritische Verkehrspunkte im Weiler Straßennetz schneidet Baumann an, doch im Großen und Ganzen ist er mit der Situation zufrieden. Dass es in Weil am Rhein ein hohes Verkehrsaufkommen gibt, sei der Grenzlage und dem Durchgangsverkehr geschuldet und nicht zu ändern. Außerdem habe der Verkehr stetig zugenommen (siehe separaten Bericht), was die Verkehrssituation verschärfe.

Was Baumann in erster Linie missfällt, ist die seit Frühjahr geltende neue Regelung in der Römerstraße  mit Tempo 30 und der Vorfahrtsregel „rechts vor links“, um Alt-Weil vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Von einer dadurch erreichten Verkehrsreduzierung könne aber keine Rede sein, sagt der Fahrlehrer aus täglicher Erfahrung. „Es fahren deshalb nicht weniger Autos durch Alt-Weil“, hat Baumann festgestellt. Auch die Franzosen, die nach Lörrach müssen, führen nicht, wie mit der neuen Regelung beabsichtigt, über die B 3 und den Otterbacher Kreisel auf die Zollfreie Straße. Trotz der Einschränkungen würden sie weiterhin über die Römerstraße durch Alt-Wei fahren.

„Tempo 30 und die geltende Rechts-vor-Links-Regelung führen dazu, dass man ständig abbremsen, anhalten und wieder anfahren muss. Für die Autofahrer ist das nervig, die Lärmbelastung für die Anwohner höher, und ökologisch macht es deshalb auch wenig Sinn“, sagt Michael Baumann. Selbst an der Einmündung zur Bleichestraße gelte „rechts vor links“, obwohl diese Straße nur für Anlieger frei sei. Und was die Schutzstreifen für Radfahrer anbelangt, hielte es Baumann für sinnvoller und auch sicherer, die Radfahrer durch die Domhofstraße und den Bläsiring nach Alt-Weil zu leiten.

Von der Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 50 in der Römerstraße  – von der Einmündung Breslauer Straße bis zur Vitra – hält der Fahrlehrer auch nichts. „Warum man es nicht bei Tempo 70 auf dieser geraden Strecke belassen hat, erschließt sich mir nicht“, sagt Baumann.

Auch die Pläne, in der Haltinger Ortsdurchfahrt  Tempo 30 einzuführen, macht für ihn keinen Sinn: „Was sollen zusätzliche Schilder? Das geht an der Realität vorbei, denn durch Haltingen kann man wegen des ständig hohen Verkehrsaufkommens in der Regel nicht schneller als Tempo 30 fahren.“ Dabei fügt Baumann hinzu: „Je mehr Einschränkungen es gibt, je weniger werden sie beachtet und akzeptiert.“

Ortswechsel nach Friedlingen: Dass es mit der Tram eng werde, das sei von vornherein abzusehen gewesen. Doch die Lösung für Radfahrer findet Michael Baumann alles andere als   gut und obendrein noch gefährlich. Sein Vorschlag: Zwischen Weil und Friedlingen hätte man auf den Radstreifen verzichten sollen. Stattdessen sollten Velofahrer nur den Gehweg benutzen. Dadurch könnte man manche Stress- und Gefahrensituation für Autofahrer und Radfahrer vermieden werden. Denn jetzt würden Radler sowohl den Schutzstreifen als auch den Gehweg benutzen.

Bewährt hat sich laut Baumann dagegen, den Fußgängerüberweg durch den Schlaufenkreisel aufzuheben. Seither sei der Verkehr viel flüssiger geworden und die langen Staus bis nach Friedlingen gehörten auch der Vergangenheit an.

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