Weil am Rhein (ewe). Die Schüler der Karl-Tschamber-Schule durften dieses Jahr zum ersten Mal an einer neuen Art Projekttag teilnehmen, der unter dem Motto „Künstler“ stand. Jede Schulklasse stellte hierfür Kunstwerke im Stil eines Künstlers her. Die „Großen“ der Künstlerwelt standen hierbei zwar im Vordergrund, aber auch die Stile von unbekannteren Künstlern wurden von den Schülern umgesetzt. Die Ergebnisse dieses Projekttags können sich sehen lassen und sind im gesamten Gebäude der Karl-Tschamber-Schule ausgestellt. Gearbeitet wurde auf verschiedene Arten, unterschiedlichste Materialien wurden genutzt. Einige Kunstwerke folgten einem Patchwork-Stil, so stellte eine Klasse gemeinsam ein Haus im Stil von Hundertwasser dar. Hierfür durfte jeder Schüler ein Fenster gestalten, wobei der Kreativität keine Grenzen gesetzt waren. Nicht nur buntes Papier, auch Fotos, kleine Steine und Wolle kamen zum Einsatz, um die Fenster möglichst bunt zu gestalten. In Zusammenarbeit entstand so ein Hundertwasser-Haus, in welches jeder der Schüler einen Teil seiner Kreativität gesteckt hatte. Hundertwasser fand auch noch ein weiteres Mal einen Platz in der Schule, so zeichneten Schüler der ersten Klasse mit bunten Zuckerkreiden auf schwarzem Tonpapier Kreise und Muster bis Kunstwerke entstanden. Eine vierte Klasse hatte sich ebenfalls für das Malen entschieden, sich aber Picasso zum Vorbild genommen. Die Schüler fertigten zuerst einen Schattenschnitt ihres eigenen Kopfes, welchen sie dann bunt gestalten durften. Die Porträts im Stil von Picasso schmücken nun die Fenster des ersten Geschosses der Grundschule. In Gruppenarbeit stellte eine erste Klasse auf bunten Karton die tanzenden Männchen des Künstlers Keith Haring nach. Hierfür hatten sich die Schüler einzelne Posen ausgedacht und diese dann zusammengetragen. Indessen arbeitete eine andere Klasse in Einzelarbeit. Die Schüler bekamen das Landschaftsbild „Der blaue Berg“ der Künstlerin Gabriele Münter gestellt in Postkartengröße und im Sinne des Expressionismus in bunten Farben. Dieses Bild klebten sie dann auf ein großes Blatt und durften es weiter zeichnen. Erstaunlich unterschiedliche Bilder kamen dabei heraus, wobei jedes dem Stil der Künstlerin treu blieb. Doch es wurde nicht nur gemalt und gebastelt, sondern sogar gedruckt. So druckte eine Klasse in einer kleinen Druckwerkstatt in der Schule Tiere. Ohne die Hilfe der Eltern wäre dies nicht möglich gewesen, doch die Eltern der Kinder zeigten selbst eine große Begeisterung für das Projekt und waren gerne bereit, ihre Zeit zur Verfügung zu stellen. So kompliziert muss Druck aber nicht immer sein: Eine Klasse lernte einen Künstler der Moderne kennen, Piet Mondrian. Seine Werke, die hauptsächlich aus bunten Rechtecken bestanden, stellten die Schüler mithilfe von Kartoffeldruck nach. Der Projekttag war eine willkommene Abwechslung zum Schulalltag – nicht nur für die Schüler, sondern auch für die Lehrer. Sich einen ganzen Tag kreativ austoben dürfen und so auch zur Ruhe zu kommen, sei für alle gut gewesen, sagte die Schulleiterin Susan Leonhardt. Am Ende des Tages hatte jedes Kind ein wahres Kunstwerk geschaffen, auf das es stolz sein konnte. Aus diesen Gründen hat sich die Schulleitung und das Kollegium dazu entschlossen, nun jedes Jahr einen solchen Kunsttag durchzuführen – jedes Jahr mit einem neuen Schwerpunkt.