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Weil am Rhein Kindern aus Tschernobyl zum letzten Mal Freude schenken

Weiler Zeitung
Die Mädchen aus Shlobin in Weißrussland und die Weiler Betreuer verbrachten drei Wochen zusammen. Fotos: Daniela Buch Foto: Weiler Zeitung

Die Leiterin des Arbeitskreises Christiane Aßmann übergibt ihr Ehrenamt an Harald Werner / Neue Hürden beim Visum

Weil am Rhein (db). „Do swidanja i spasiba!“ Auf Wiedersehen und vielen Dank! Für zehn Mädchen aus Weißrussland ging am Freitag der vom Arbeitskreis Tschernobylkinder ermöglichte Erholungsaufenthalt im Dreiländereck zu Ende. Beim Abschiedsfest am Donnerstagabend übergab Christiane Aßmann die Federführung an Harald Werner.

Besuch der Kinder nur dank vieler Helfer

„Ich freue mich sehr, dass es weitergeht und der Arbeitskreis bestehen bleibt“, sagte Christina Aßmann, die altersbedingt etwas kürzertreten und die Aufgaben in jüngere Hände legen möchte. Weitere Mitstreiter für den derzeit ein Dutzend Mitglieder umfassenden Arbeitskreis zu gewinnen, hat sich Harald Werner für die Zukunft vorgenommen. Mund-Propaganda habe sich hierbei schon bewährt. Auch die Internetseite www. tschernobylkinder-weil.org soll überarbeitet und zweisprachig gestaltet werden.

Den Aufenthalt der Kinder zu organisieren und durchzuführen, bedeutet jedes Mal viel Aufwand, Kraft und Einsatz und wird durch die Mithilfe vieler Einzelner möglich. Auch beim jüngsten Aufenthalt waren etliche Unterstützer beteiligt, wofür der Arbeitskreis sehr dankbar ist.

Kindern aus Shlobin, deren Bewohner bis heute gesundheitlich unter den Folgen des Reaktorunglücks im April 1986 zu leiden haben, eine Auszeit und Erholung zu bieten, ist schon seit zwanzig Jahren das Anliegen des Arbeitskreises. Im Wechsel werden Jungen und Mädchen aus sozial schwachen Familien eingeladen. Die finanziellen Mittel stammen hauptsächlich aus privaten Spenden sowie Sachspenden und ehrenamtlichen Dienstleistungen.

Stadt Shlobin will Weiler zum Dank einladen

Der dreiwöchige Aufenthalt der Mädchengruppe ging am Donnerstagabend mit einem Abschlussfest zu Ende. In der ersten Woche waren die Mädchen ins Hotzenwaldhaus der Hochtouristen Kandern eingeladen worden. Ein besonderes Erlebnis war die viertägige Hausbootfahrt auf der Mosel in Frankreich auf Einladung der Klasse 9c der Theodor-Heuss-Realschule Lörrach. In Weil am Rhein durfte erneut im Gemeindehaus der evangelischen Johannesgemeinde Quartier bezogen werden.

Die Verpflegung wurde von örtlichen Wirten übernommen. „Es war üppig und sehr liebevoll zubereitet“, berichtete Christiane Aßmann. Ausflüge in den Basler Zoo oder über die Dreiländerbrücke nach Hüningen rundeten die erlebnisreichen Wochen für die Mädchen ab. Auch Besuche beim Zahnarzt und beim Optiker standen wie üblich auf dem Programm.

Für das kommenden Jahr hat die Stadt Shlobin eine Einladung an den Arbeitskreis ausgesprochen, um sich für das langjährige Engagement zu bedanken. Außerdem bestehe Interesse daran, die Kontakte nach Weil am Rhein auszubauen.

Derweil hat sich eine neue Hürde aufgetan. Weißrussen, die nach Deutschland einreisen möchten, müssen zuvor ihre Fingerabdrücke in der Deutschen Botschaft hinterlassen. Das bedeutet, die Betreuerinnen müssten für dieses Prozedere die nächste Kindergruppe beziehungsweise die einzelnen Kinder aus unterschiedlichen Schulen erst einmal nach Minsk bringen, was nicht nur mit Zusatzaufwand, sondern auch mit Kosten verbunden ist.

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