Weil am Rhein Kunst im natürlichen Umfeld

Weiler Zeitung
Cornelia Brombacher (rechts) und Lucia Schall mit ihren Bildern im privaten Gartengrundstück am Tüllinger Foto: Walter Bronner Foto: Weiler Zeitung

Ausstellung: Cornelia Brombacher und Lucia Schall präsentieren ihre Malerei am Tüllinger

Von Walter Bronner

Wenn von Kunst im Freien die Rede ist, handelt es sich in aller Regel um plastische Gebilde, die dann vorwiegend in gepflegten Parkanlagen anzutreffen sind. Gemaltes findet man eher selten in solchem Ambiente.

Weil am Rhein. Dass das aber durchaus möglich ist, demonstrierten am Wochenende Cornelia Brombacher und Lucia Schall in einem Grünrefugium am Tüllinger zwischen Haltingen und Weil. Und da das Wetter auch mitspielte, erwies sich das von Streuobstbäumen beschattete kulturelle Happening auf Brombachers umzäunten Privatgrundstück als prima Idee.

Die vom Weiler Alphornquartett musikalisch garnierte Vernissage verströmte denn auch viel sommerliche Gartenparty- und Wohlfühlatmosphäre – ein durch und durch angenehmes Flair, das die beiden Kunstschaffenden auch in ihren Kreationen zu vermitteln suchen.

Cornelia Brombacher kultiviert eine Aquarelltechnik, bei der die Farben auf ein spezielles, wasserabweisendes Papier aufgetragen werden und sich dadurch ineinanderfließende Strukturen bilden, denen die Malerin dann mit Sorgfalt und ästhetischem Feingefühl wohl austarierte Formen und Konturen verleiht. Die ungegenständlichen Kompositionen wirken nicht zuletzt durch ihr stofflich intensives, naturnahes Kolorit wie organisch gewachsene Gebilde. Bilder also, in die sich der Betrachter gerne vertieft und dabei ohne nähere Erklärung wohltuende Empfindungen gewinnt.

Konkreter, wenn auch nicht immer verbindlich-gegenständlich präsentiert sich das Oeuvre von Lucia Schall, die wie Cornelia Brombacher ihr gestalterisches Rüstzeug an der Basler Kunstgewerbeschule erlangte.

Das handwerklich solide ausgeführte schöpferische Spektrum umfasst Aquarell- und Acrylmalerei, Linolschnitt, Kohlezeichnungen, Pastellmalerei und daraus abgeleitete Mischtechniken, bei denen teilweise auch mit Schablonen gearbeitet wird. Der Kreis als die kompakteste aller Formen ist ein mehrfach variiertes Sujet der Ausstellerin, das sie mit geradezu geometrischer Präzision und kontraststarken Farbakzenten durchgestaltet. Landschaftsstudien, teils idealisiert, und andere von der Natur inspirierte Bildkreationen vervollständigten die am Tüllinger gezeigte Auslese.

Dass beide Ausstellerinnen darauf verzichten, ihre Werke mit Titeln zu versehen, war in diesem Fall kein Manko, gaben die Bilder und das naturnahe Ambiente dem Publikum doch viel Spielraum, beim betrachtsamen Verweilen eigenen wohltuenden Gedanken nachzuhängen.

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