Weil am Rhein (sc). Im Rahmen der Projekttage, die traditionell vor den Sommerferien stattfinden, haben Schüler des Kunstprofils im Kant-Gymnasium ein besonderes Projekt realisiert. Innerhalb von drei Tagen setzten die jungen Künstler ihre Konzepte an den bislang tristen und kahlen Wänden in den Räumen der Sozialen Dienste des Landkreises Lörrach im Rheincenter um. Die Idee, die sterilen weißen Wände, beispielsweise im 20 Meter langen Korridor, mit Farbe zu bereichern und zu beleben, wurde von der Mitarbeiterin Silke Steck an die Schule herangetragen. Der Vorschlag stieß auf offene Ohren. Schüler und Lehrer waren gleichfalls begeistert. Einzelne Motive, teils von bekannten Künstlern wie Picasso, teils aus anderen Vorlagen, hatten sich die Schüler herausgesucht. Auf dieser Basis wurden Konzepte erstellt. In den Gruppen wurden die Vorschläge vorgestellt, ausgearbeitet und gemeinsam entwickelt. Gemalt wurde nicht während des Unterrichts. Vielmehr sollten drei Vormittage als Zeitrahmen dienen. Die Schüler seien aber so begeistert von der Arbeit mit Pinsel und Farbe gewesen, dass sie teilweise bis nach 16 Uhr mit der Umsetzung der Motive beschäftigt gewesen seien, sagte Kunstlehrer Jörg Sidding, der das Projekt gemeinsam mit der Kunstlehrerin Anne Koberg betreute. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die unterschiedlichen Motive sind beispielsweise an der langen Wand des Flurs mit verbindenden Bändern wie Streifen oder Linien auf subtile Weise zart miteinander verbunden. Dass diese Arbeit interessant und spannend ist, dass sie viel Freude macht, das bestätigte die Schülerin Lola Gentzsch. Sie ist fasziniert von den unterschiedlichen Malstilen und Techniken. „Für mich ist es eine Ehre, hier teilnehmen zu dürfen“, sagte die 14-Jährige, die das Bild einer Ballerina gemalt hat. Die Figur dieser Ballerina ist kantig, abstrakt und steht im krassen Gegensatz zu der in sanften Rosafarbtönen gehaltenen Umgebung. Eine Säule, auf der ein „Minions“ auf dem anderen steht und dabei keiner dem anderen gleicht, malten Florentin Muchenberger und Moritz Scheufele (15). Sie haben sich für ihr Bild die Kinderecke im Wartezimmer ausgesucht. „Ja, wir sind im großen und ganzen zufrieden mit unserer Arbeit“, sagen die zwei. Kunstlehrer Jörg Sidding zeigte sich ebenfalls zufrieden mit dem Ergebnis der Projekttage. Sein Dankeschön galt vor allem den Mitarbeitern der Sozialen Dienste, die „uns bestens versorgt und umsorgt haben“, sagte er. „Es ist großartig, dass die jungen Leute sich auf diese Idee eingelassen haben“, fügte die Teamleiterin der Sozialen Dienste, Antoinette Gulde, hinzu. Die Motive seien schön, bunt und leicht, sie passten sehr gut zu den Räumlichkeiten. Und laut Gulde konnte bereits in den ersten Stunden die Erfahrung gemacht werden, dass sich Besucher der Sozialen Dienste von den Kunstwerken angesprochen fühlen.