Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. Lothar Luboschik aus Ötlingen ist ein leidenschaftlicher Schneekünstler. Im Team mit anderen zaubert er seit zehn Jahren Skulpturen mit zum Teil abstrakten, zum Teil mit detailgetreuen Formen und Figuren. Er komplettiert das Weiler Team mit Detlef Schürtzmann, Sabine Theil und Friedemann Theil, das jüngst in Breckenridge in Colorado erfolgreich war (wir berichteten). Doch kaum war der Wettbewerb abgeschlossen und kaum hatten Tausende die Kunstwerke aus Schnee besichtigt und bestaunt, warteten zwei neue Herausforderungen auf den selbstständigen Landschaftsgärtner – zum einen in Aspen in Colorado, zum andern in Japan. Der 52-Jährige war von Donald Watt, sozusagen dem Schnee-Skulpturenpapst, nach Aspen zu den X-Games, den Winterspielen für Actionsportfreunde (Trickskifahrer, Snowboarder), eingeladen worden. „Das war eine große Ehre für mich“, sagt Lothar Luboschik   im Gespräch mit unserer Zeitung. Im Rahmen der X-Games wurden eindrucksvolle Schneeskulpturen erschaffen. Da die Firma Jeep Hauptsponsor war und auch die den Wettbewerbsteilnehmern entstandenen Kosten übernahm, bestand für Luboschik und sein internationales Team die Aufgabe  darin, einen detailgetreuen Jeep aus Schnee zu bauen. „Da wir vom Weiler Team uns auf abstrakte Figuren konzentrieren, war dies eine ganz  neue Herausforderung“, erzählt der 52-Jährige, der begeistert war von einem besonderen Erlebnis. Am ersten Tag mussten die Schneekünstler Schnee stampfen und einen Schneeblock bilden, ehe drei weitere anstrengende Tage folgten, an denen sie sich intensiv mit einer möglichst originalgetreuen Nachbildung des Jeeps beschäftigten. Zwölf Stunden dauerte ein Arbeitstag – von 6 Uhr morgens bis 6 Uhr abends. Sogar die Federn des Autos wurde detailgetreu herausgearbeitet. Mit seinen Kollegen aus mehreren Ländern hat sich Lothar Luboschik in Englisch unterhalten, obgleich dies wegen der vielen Fachausdrücke nicht immer einfach war. Aber letztlich hat alles bestens geklappt, es gab keinerlei Probleme, wie am Ende die viel bestaunte Skulptur unterstrich. „Es macht einfach Spaß“, sagt der Ötlinger Schneekünstler, der nach Breckenridge und Aspen noch zu einem weiteren Wettbewerb nach Japan jettete. Auch für den dortigen Wettstreit hatte das Weiler Team eine Einladung erhalten, was Beleg für das hohe künstlerische Niveau ihrer Skulpturen aus Schnee spricht. Allerdings konnte vom vierköpfigen Team – aus zeitlichen Gründen – nur Lothar Luboschik nach Nayoro reisen. Deshalb war er gezwungen, ein neues Team zu bilden, das mit ihm die sehr schwierige, abstrakte Figur „Moving Circle“ umsetzte. In Andreas Enderlin aus Ötlingen sowie Claudia Bernhardt aus Stuttgart fand Luboschik zwei engagierte Mitstreiter. Auch wenn es dieses Mal nicht wie im vergangenen Jahr zum ersten Preis gereicht hat, war die Skulptur der beiden Ötlinger und des Stuttgarters dennoch ein besonderer Hingucker. Und Lothar Luboschik, in Kreisen der Schneeskulpturenwettbewerbe in Amerika und Japan bekannt, wurde zum Sprecher aller Teams auserkoren. „Ich halte mich normalerweise lieber im Hintergrund auf“, sagt der Ötlinger, doch diese ehrenvolle Aufgabe konnte er nicht abschlagen. So musste er beispielsweise bei offiziellen Anlässen eine kleine Rede halten. Der Klimawandel macht auch den Schneekünstlern zu schaffen. War es in Breckenridge und Aspen zu warm, gab es in Japan Schnee in Hülle und Fülle sowie Temperaturen von 20 Minusgraden in der Nacht. An welchem Schneeskulpturen-Wettbewerb das Weiler Team im kommenden Jahr teilnimmt, ist noch offen. Eine Einladung hat es von Donald Watt nach Whitehorse in Kanada bekommen, aber auch ein Wettkampf in China lockt. Noch haben sich Lothar Luboschik und seine Mitstreiter nicht entschieden. Spätestens bis Mitte des Jahres müssen sie eine neue Figur entworfen haben, mit der sie sich für einen dieser Wettbewerbe bewerben. Nur die besten Teams werden zugelassen.