Weil am Rhein (ste). Der Verkauf des fünften von acht Baublöcke im Baugebiet „Messeplatz“ stand auf der Tagesordnung des Gemeinderats an erster Stelle: Weil sich die Stadt absichert, müssen sich künftige Käufer der Parzelle an der Breslauer Straße hinter dem neuen Pflegeheim auf verschärfte Bedingungen einstellen. Beschlossen wurde (bei sechs Enthaltungen) die Anhebung des Verkaufspreises von 310 auf 350 Euro pro Quadratmeter (ohne Erschließungskosten und Kosten für Ausgleichsmaßnahmen). Der niedrigere Verkaufspreis war 2008 beschlossen worden, die Erhöhung entspricht laut Verwaltung „der zwischenzeitlichen Entwicklung des Bodenrichtwerts in diesem Bereich“. Inklusive Erschließungskosten sind es am Ende knapp 389 Euro pro Quadratmeter. Zweite Änderung gegenüber der bisherigen Verkäufe in diesem Baugebiet ist das Verlangen eines Vertragsstrafeversprechens vonseiten des Käufers. Dieser muss 100 000 Euro an die Stadt bezahlen, falls er das Bauvorhaben nicht (vollständig) umsetzt. „Wir haben keine spezielle Zielgruppe im Blick und streben eine Durchmischung der Bewohnerstruktur an“, erklärte Bürgermeister Christoph Huber. 50 Prozent der Wohnungen müssten laut DIN-Norm barrierefrei sein und neben Rollstuhlfahrern auch Seh- und Hörbehinderten gerecht werden – durch optische, akustische oder taktile Bedienelemente im Gebäude und auf der Außenanlage. Grüne mit Gegenwind Simon Basler (FDP) und Claus Weibezahl (CDU) begrüßten die altersgerechte Bebauung und den Bewohnermix. Martin Fischer (Grüne) beantragte eine Reduzierung des Kaufpreises auf 350 Euro, um Wohngruppenprojekte zu subventionieren und sich zusammenschließenden Familien entgegenzukommen – allerdings gegen Vorlage eines konkreten Konzepts wie beispielsweise „Jung hilft Alt“. Andere Baugruppen hätten denselben Preis bezahlt, entgegnete Huber. Außerdem hätten sich die Fraktionen vorab nicht mit dem Thema befassen können. Huber bot an, Fischers Vorschlag als „Nebenangebot“ aufzunehmen. Dessen Vorstoß, den Punkt zu vertagen, fand nur sieben Befürworter. Zum Ende der Sitzung griff Simon Basler erneut das Thema „Betreutes Wohnen“ auf und fragte, ob der Stadt Bedarfszahlen vorlägen. Dies verneinte OB Wolfgang Dietz: Früher habe es Kreisseniorenpläne gegeben, die den Bedarf auf Gemeindeebene erhoben haben. Heute sei die Stadt auf Erhebungen der städtischen WoGe, von Maklern und Investoren angewiesen. Dietz plädierte grundsätzlich für „mehr Flexibilität und Fantasie im Wohnungsbau“, denn Behinderungen könnten Menschen in jedem Alter treffen. u  Als Mitglieder der „Vergabekommission Messeplatz“ wurden Wolfgang Roth-Greiner (FDP), Gustav Walliser (CDU), Elke Gründler-Lindow (UFW), Johannes Foege (SPD) und Thomas Bayer (Grüne) bestimmt.