Weil am Rhein. Das Polizeirevier in Weil am Rhein hat mit Polizeirätin Kathrin Mutter seit Oktober nicht nur eine neue Leitung, sondern steht aufgrund der Grenzlage auch vor besonderen Herausforderungen. Vor Ort informierte sich der SPD-Landtagsabgeordnete und Justizminister Rainer Stickelberger über die Sicherheitslage in seiner Heimatstadt, die Personalsituation des Polizeireviers und die grenzüberschreitende Kooperation der Polizei im Dreiländereck. Revierleiterin Mutter, Stefan Kranzer, der Leiter des Bezirksdiensts, und Peter Müller, der Leiter des Polizeipostens Markgräflerland, präsentierten dem Abgeordneten eine ausführliche Analyse der spezifischen Kriminalitätsentwicklung im Dreiland. So nimmt das Polizeirevier Weil in der Kriminalitätsstatistik zwar den Spitzenplatz im Bereich des Polizeipräsidiums Freiburg ein, doch viele Delikte sind der Grenzlage geschuldet. So sind gerade Diebstähle und Wohnungseinbrüche überall entlang der Rheinschiene vergleichsweise höher und das Dreiländereck besonders „attraktiv“ für die Täter: Sie können trinational tätig sein, das Nachbarland als Rückzugsgebiet nutzen und überdies verspricht „der Speckgürtel um Basel“ (Müller) gute Beute. Gerade angesichts dieser erschwerten Rahmenbedingungen begrüßte Stickelberger die jüngsten Erfolge des Reviers bei der Aufklärung von Wohnungseinbrüchen. Lob erhielt das Revier Weil auch für seine kürzlich durchgeführte Kontroll- und Fahndungsaktion „Infinitus“ im Rahmen der „Sicherheitsinitiative Friedlingen“, die in Kooperation mit Sicherheitsbehörden aus der Schweiz und Frankreich erfolgte. Gerade in Friedlingen, so betonte Mutter, müsse die Polizei angesichts der zunehmenden Jugend- und Gewaltkriminalität „klare Kante“ zeigen. „Wir haben in Weil und dem Dreiland mit einer Grenze zum EU-Land Frankreich und dem nicht EU-Land Schweiz eine in Deutschland einzigartige und nicht vergleichbare Situation, der Rechnung getragen werden muss“, stellte auch Stickelberger fest. Und Mutter ergänzte: „An einer trinationalen Zusammenarbeit hat die Polizei in allen drei Ländern sehr großes Interesse; wir haben schließlich alle ein gemeinsames Ziel.“ Angesichts der Personalausstattung will Stickelberger nun die Anregung von Mutter aufgreifen, die besondere Situation des Reviers im Dreiländereck wissenschaftlich analysieren zu lassen. „Ich werde meinen Kollegen Innenminister Gall ansprechen und ihm die außergewöhnliche Belastung in Weil verdeutlichen“.